Zusammenfassung
Schon der zehnjährige G. hatte während der französischen Besetzung Frankfurts Komische Opern (drames melées des ariettes) in französischer und italienischer Sprache kennengelernt und sich durch sie zur Nachahmung anregen lassen (La sposa rapita, 1766). Die Leipziger Studienzeit und die Frankfurter Jahre 1771 bis 1775 brachten ihn dann in unmittelbaren Kontakt mit den Bemühungen um ein deutschsprachiges Singspiel, wie sie von Johann Adam Hiller oder Johann André auf Dramentexte französischen Zuschnitts unternommen wurden. Nicht zuletzt die mindere Qualität dieser Texte (von Christian Felix Weiße, Daniel Schiebeier oder André selber) stachelte G.s Produktivität an. Bereits die Frankfurter Schauspiele mit Gesang Erwin und Elmire (1774/75) und Claudine von Villa Bella (1775[?]-75) entfernen sich durch geistigen Gehalt, seelischen Tiefgang und die Kraft ihrer Lyrik beträchtlich vom gängigen Naturalismus jener »Zustands- und Handwerks-Opern« (WA I, 29, S. 43).
Literatur
Blechschmidt, Karl: Goethe in seinen Beziehungen zur Oper. Phil. Diss. Frankfurt/M. 1957.
Burdach, Konrad: Schillers Chordrama und die Geburt des tragischen Stils aus der Musik. In: Deutsche Rundschau. 142 (1910), S. 400–433 u. 143 (1910), S. 91–112.
Burkhardt, Carl August Hugo: Das Repertoire des Weimarer Hoftheaters unter Goethes Leitung. Hamburg, Leipzig 1891.
Junk, Viktor: Zweiter Teil Faust und Zweite Zauberflöte. In: Neues MozartJb. 2 (1942), S. 59–77.
Orel, Alfred: Goethe als Operndirektor. Bregenz 1949.
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Hartung, G. (1998). Oper. In: Dahnke, HD., Otto, R. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03656-8_53
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