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Mythologie

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Goethe Handbuch

Zusammenfassung

»Da Mυδoς erfunden wird, werden die bilder durch die Sachen gros, wenns Mythologie wird werden die Sachen durch die Bilder gros«. Diese Notiz aus G.s Tagebuch vom 5.4. 1777 artikuliert in rätselhafter Rede eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Mythos und Mythologie. Mythos meint den nicht in Begriffen aufgehenden Weltdeutungszusammenhang, Mythologie hingegen ist der erzählte Text über das im Mythos zur Gestalt Gebrachte, ist mithin Dichtung — eine Gleichsetzung, die G. in Kunst und Alterthum bei der Ankündigung eines Gedichtes des Italieners Vincenzo Monti explizit vornahm: »Monti steht auf der Seite der griechischen Mythologie und also jener Dichtkunst, welche dahin strebt, daß der Einbildungskraft Gehalt, Gestalt und Form dargebracht werde, so daß sie sich daran als an einem Wirklichen beschäftigen und erbauen könne« (WA I, 41.2, S.276).

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Hans-Dietrich Dahnke Regine Otto

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Jeßing, B. (1998). Mythologie. In: Dahnke, HD., Otto, R. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03656-8_35

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03656-8_35

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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