Luther, Martin (1483–1546)

Zusammenfassung

Unberührt vom Spott über das »Ränzlein« des »Doctor Luther« [Faust I; WA I, 14, S. 101), bewunderte G. Luther zeitlebens: »ein ganzer Kerl. ganz Mönch [Götz: Bruder Martin; d. Vf.], ganz Ritter und ganz Lehrer«, heißt es am 10.7. 1776 in einem Brief an Herder — »auch irrend, noch immer ehrwürdig«, am 17.6. 1826 in einem Schreiben an Johann Traugott Leberecht Danz. Kein Wunder, daß G., als ihm in seinem Kampf gegen »Bal Isaac« Newton (WA IV, 10, S. 415) »soviel Teufel« (WA II, 5.2, S. 376) widerstanden, sich mit dem Bekenner und Kämpfer gleichsetzte (WA I, 5.1, S.229; vgl. Luther, Bd. 30.3, S. 387), der die »Finsternis der Pfaffen« geerbt habe, wie ihm selbst »der Irrtum der Newtonischen Lehre zu Teil geworden« sei (Eckermann, 2.5. 1824). Auch wenn G. sich den »Befreier« der Deutschen (WA I, 42.2, S. 106) nannte, war das Beispiel Luthers präsent, dem er schon 1773 zuschrieb, obwohl »es Luthers Intention im Anfang gar nicht war«, daran gearbeitet zu haben, »uns von der geistlichen Knechtschaft zu befreien« (WA I, 37, S. 162f.).