Zusammenfassung
Bereits in früher Jugend erhielt G. durch die im 18. Jh. in Deutschland wie in anderen europäischen Ländern modische Chinoiserie eine gewisse Vorstellung von China und dem Chinesischen. Im ersten Stock des 1755 nach dem väterlichen Geschmack umgebauten Elternhauses gab es ein als Repräsentationsraum geltendes Zimmer namens »Peking«, das mit Tapeten in chinesischen Mustern, Möbeln im chinesischen Stil und einem im oberen Teil mit chinesischen Figuren bemalten Kachelofen ausgestattet war. Im Musikzimmer desselben Stockwerks stand ein Klavichord, auf dessen Deckel eine chinesische Landschaftsmalerei zu sehen war. Mit der Wandlung seines Geschmacks zu Natürlichkeit im Winckelmannschen Sinne, wie sie Adam Friedrich Oeser in Leipzig bewirkte, wurde G. auch die Chinoiserie zuwider. Diese Abneigung hallt noch deutlich nach, wenn in dem satirischen Drama Der Triumph der Empfindsamkeit spöttisch ein Park à la chinoise beschrieben ist: »Krumme Gänge, Wasserfälle, Teiche, / Pagoden, Höhlen, Wieschen, Felsen und Klüfte, / […] / Fischerhütten, Pavillons zum Baden, / Chinesisch-gothische Grotten, Kiosken, Tings, / […] / Gräber, ob wir gleich niemand begraben« (WA I, 17, S. 38).
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Literatur
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Baoyu, Y. (1998). China. In: Dahnke, HD., Otto, R. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03655-1_52
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