Zusammenfassung
Die Beziehung zu Griechenland und Rom gehört zu den wesentlichen Konstanten von G.s Leben und Schaffen. Zunächst einmal wollte er durch »gründliche Studien« eine »vollständigere Ansicht des Alterthums« selbst erlangen, um auf diese Weise in seinen »eigenen Werken […] vorzuschreiten« (WA I, 27, S. 42). Die Erweiterung und Vertiefung seines Bildes von der Antike lag ihm ebenso am Herzen, wie es ihm selbstverständlich war, ihr Vermächtnis auf die eigene Gegenwart zu beziehen und für diese nutzbar zu machen — und zwar vor allem in seinen literarischen, aber auch in seinen theoretischen Arbeiten. Darüber hinaus jedoch war die Antike für ihn nicht nur ein unverzichtbares Bildungsgut und ein unerschöpfliches Reservoir des künstlerischen Schaffens, sondern auch eine tief in seine Geisteswelt hineinwirkende, seine Welterfahrungen und Weltvorstellungen mitbestimmende Lebensmacht.
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Literatur
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Riedel, V. (1998). Antike. In: Dahnke, HD., Otto, R. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03655-1_19
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