Kleist-Jahrbuch 1996 pp 50-51 | Cite as
Diskussionsbericht
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Zusammenfassung
Das Interesse der Diskussionsteilnehmer richtete sich in erster Linie auf die Entwicklung Traugott Krugs, wie sie sich in seinen Publikationen abzeichnet. — Walter Müller-Seidel erinnerte an die These von Stolleis, daß die Juristen vom 16. bis weit ins 18. Jahrhundert hinein emanzipatorische Rechtsdenker gewesen seien und erst im 19. Jahrhundert zu Rechtsbewahrern eher konservativer Art wurden. Er erkundigte sich beim Vortragenden, ob dieser Umschlag auch für Krug zutreffe. Gerade in Krugs — spätem — Urteil über Kleist zeige sich für Müller-Seidel deutlich das Denken des 19. Jahrhunderts, und dies im Unterschied zu den zeitgenössischen Dichtern, die über Kleists Tod mit großer Herzensbildung gesprochen haben.