Zusammenfassung
Die Bedeutung der bildenden Künste für die Autoren der »Kunstperiode« zieht in den letzten Jahren zunehmend die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich. Malerei und Plastik prägten nachhaltig das Kunstverständnis und die Anschauungsformen der Dichter in Klassik und Romantik; Bilder und Statuen dienten als Inspirationsquelle für dichterische Werke oder wurden in ihnen als bedeutungstragendes Element zitiert, Skulptur und Gemälde boten Muster bei der Ausbildung von Idealkonzeptionen: Kunstbeschreibungen und Kunsttraktate, Gemäldegedichte und Gemäldegespräche allerorten! Der geschmacksgeschichtliche Wandel, der Klassizi-sten und Romantiker voneinander trennte, hat doch nichts daran zu ändern vermocht, daß in ihrer Fixierung auf die bildenden Künste — und häufig genug auf die gleichen Künstler als ideale Leitgestalten — klassische und romantische Schule aufeinander bezogen blieben. Heinrich von Kleist, der aus allen Kategorien literaturgeschichtlicher Zuordnung herauszufallen scheint, fügt sich vorzüglich in dies Panorama klassisch-romantischer Bilderlust. Kleists Schriften, Briefe und Lebenszeugnisse dokumentieren seinen Kunstenthusiasmus wie seine Kennerschaft auf vielfache Weise. Um so erstaunlicher ist es, daß Kleists Beziehung zu den bildenden Künsten erst jetzt eine monographische Darstellung erfahren hat.
Über: Gernot Müller, »Man müßte auf dem Gemälde selbst stehen«. Kleist und die bildende Kunst. Tübingen und Basel: A. Francke Verlag 1995. 336 Seiten, 14 Abb.
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Osterkamps, E. (1996). Heinrich von Kleist oder die Gewalt der Bilder. In: Kreutzer, H.J. (eds) Kleist-Jahrbuch 1996. Kleist-Jahrbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03652-0_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03652-0_22
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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