Zusammenfassung
In den letzten fünfzehn Jahren ist die schriftstellerische Arbeit von Frauen des 18. und 19. Jahrhunderts zumindest so weit aufgearbeitet worden, daß die alte Beschwörungsformel der Traditionalisten, Frauen hätten vor dem 20. Jahrhundert nichts produziert, an Glaubwürdigkeit verloren hat. (Desgleichen die neue, die da lautet, Frauen hätten vor dem 20. Jahrhundert nichts Lesenswertes produziert.) Die Anthologien von Cocalis, Brinker-Gabler (Gedichte), Wurst (Dramen) und Blackwell/Zantop (Gedichte, Prosatexte und ein Drama) machen Werke von Autorinnen aus diesem Zeitraum wieder zugänglich, häufiger in englischer Übersetzung als im deutschen Original1 — ein sicheres Zeichen für die Tatsache, daß Frauenstudien in den U.S. A. noch heute anerkannter und besser finanziert sind als in dem Heimatland der anthologisierten Autorinnen. Einige Romane von Autorinnen des 18. Jahrhunderts sind im Olms Verlag neu erschienen oder erscheinen in Kürze.2 Die kritischen Arbeiten von Hoff (Dramen des Weiblichen), Wurst, und Kord (Ein Blick hinter die Kulissen) zum Drama, von Gallas/Heuser und Gallas/Runge zum Roman, und Brinker-Gablers Edition kritischer Aufsätze zum Thema Deutsche Literatur von Frauen im allgemeinen,1 um nur die umfangreichsten zu nennen, bestätigen und fördern den Einzug der Autorinnen zumindest in die feministisch orientierte Germanistik.
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Kord, S. (1996). Sich einen Namen machen: Zur Anonymität und Pseudonymität weiblicher Autoren zwischen 1700 und 1900. In: Sich Einen Namen Machen. Ergebnisse der Frauenforschung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03648-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03648-3_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01438-2
Online ISBN: 978-3-476-03648-3
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