Zusammenfassung
»Die Geschichtlichkeit der Literatur beruht nicht auf einem post festum erstellten Zusammenhang ›literarischer Fakten‹, sondern auf der vorgängigen Erfahrung des literarischen Werkes durch seine Leser. Dieses dialogische Verhältnis ist auch die primäre Gegebenheit für die Literaturgeschichte. Denn der Literaturhistoriker muß selbst immer erst wieder zum Leser werden, bevor er ein Werk verstehen und einordnen, anders gesagt: sein eigenes Urteil im Bewußtsein seines gegenwärtigen Standorts in der historischen Reihe der Leser begründen kann.«1
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Literatur
Fr. Schlegel, Über Lessing (1797), in: G. E. Lessing, hrsg. v. G. und S. Bauer (= Wege der Forschung Bd. 211), Darmstadt 1968, S. 19 f.
W. Schadewaldt: Furcht und Mitleid? Zu Lessings Deutung des Aristotelischen Tragödienansatzes, in: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 30 (1956), S. 137 ff. Wieder abgedruckt in: Wege der Forschung, Bd. 111, hrsg. von G. u. S. Bauer, a. a. O. S. 336 ff.
K. S. Guthke, G. E. Lessing, erw. umd überarb. Auflage, Stuttgart 31979, S. 56
W. Pape: Griechisch-deutsches Wörterbuch, Graz 31954
Vgl. Hjalmar Frisk: Griechisches etymologisches Wörterbuch, Bd. 2, Heidelberg 21973, S. 490 (ελεος) u. 998 f. (φοβος)
Aristoteles: Rhetorik 2/8, übers. von Franz G. Sieveke, München 21987, S. 109
Sophokles: Antigone, Klagelied des Kreon, Strophe 2, Vers 1307. Griechisch/deutsch. Übers, und hrsg. von N. Zink, Stuttgart 1992 (11981), S. 102; meine Hervorhebung
Vgl. hierzu den unübertroffenen Aufsatz von W. Jens: Sophokles und Brecht. In: W. J., Zur Antike, München 1978, S. 415 ff.
Zu Lessings Verhältnis zum Spinozismus und zur Religion vgl. H. Althaus: Vom ›toten Hunde‹ Spinoza und Lessings ›Atheismus‹. In: Studia germanica gandensia, 14 (1973) S. 161–181
Th. Höhle (Hg.): Lessing und Spinoza. Referate und Diskussionsbeiträge eines Halberstädter Kolloquiums von 1980 aus Anlaß des 200jährigen Jubiläums der Spinoza-Gespräche zwischen Lessing und Jacobi. Halle/Saale 1982
H. Gonzenbach: Lessings Gottesbegriff in seinem Verhältnis zu Leibniz und Spinoza (Diss). Zürich 1940
Fr. Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen (1885), Frankfurt/M. 71982. S. 11
Fr. Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches (1886), I/3, § 212, Frankfurt/M. 1982, S. 149; meine Hervorhebung
Hier wird mit Absicht der Begriff ›Christlich‹ vermieden, denn die Frage, ob Lessing Christ, Spinozist oder gar Atheist war, ist durchaus noch nicht geklärt. Vgl. dazu etwa H. Althaus: Vom ›toten Hunde‹ Spinoza und Lessings ›Atheismus‹. In: Studia geraianica gandensia, 14 (1973) S. 161–181.
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Dreßler, T. (1996). Dramaturgie der Leidenschaft. In: Dramaturgie der Menschheit — Lessing. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03646-9_3
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