Zusammenfassung
Im Grunde ist die Augsburger und Münchner Lyrik nicht voneinander zu trennen; nicht nur weil Brecht — vor allem in den ersten Münchner Jahren — ständig zwischen Augsburg und München zu pendeln pflegte und den alten Kreis erhielt, sondern auch deshalb, weil sich die für den frühen Brecht typische Lyrik bereits in der Augsburger Zeit ausprägt. 1916 erschien in den Augsburger Neuesten Nachrichten (13.7.) Das Lied von der Eisenbahntruppe vom Fort Donald, das erstmals mit dem Namen Brechts unterzeichnet ist (»Bert Brecht«, vorher: »Berthold Eugen«). Erstmals ist von Amerika die Rede, ein Thema, das dann vor allem die Großstadtlyrik der zwanziger Jahre bestimmen soll; erstmals scheinen sich auch Lesefrüchte niederzuschlagen, genannt werden u. a. die Autoren Walt Whitman, Rudyard Kipling, Bret Harte, Johannes Vilhelm Jensen und Charles Sealsfield (eig. Karl Anton Postl) (Seliger, 7; nach Seliger spielt das Gedicht zugleich auf den Untergang der Titanic 1912 an, in dessen Zusammenhang berichtet worden ist, daß die vom Tode bedrohten Menschen bis zuletzt Choräle gesungen hätten, vor allem Nearer my God to Thee von Sarah Flower Adams, den auch die Männer von der Eisenbahntruppe, jedenfalls in der ersten Fassung des Gedichts, singen; Seliger, 10; Text bei Schuhmann, 26 f.).
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Knopf, J. (1984). Die Lyrik der Münchner Zeit 1917–1922. In: Brecht-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03645-2_10
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01435-1
Online ISBN: 978-3-476-03645-2
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