Zusammenfassung
»Man weiß es heute: B. ist einer der wichtigsten Schriftsteller seines Jahrhunderts.« So leitet Michel Foucault lapidar die zehnbändige Ausgabe von B.s Œuvres complètes ein. B.s Denken ist ebensowenig dem Strukturalismus wie dem Existentialismus zuzuordnen. Von 1922 an arbeitete er als Bibliothekskonservator, gab nacheinander die Zeitschriften Documents, Acéphale und Critique heraus. Sein Verhältnis zur surrealistischen Gruppe um André Breton war abwechselnd von Weggenossenschaft und Gegnerschaft geprägt. Er hatte bereits eine Reihe von Untersuchungen und Essays und, teils später oder posthum, teils unter Pseudonym erschienenen, blasphemisch-erotischen Erzählungen und Texten geschrieben, als er 1943 sein erstes philosophisches Werk, L’expérience intérieure (Die innere Erfahrung) veröffentlichte. In diesem Werk verbindet er in Form einer atheologischen Mystik, deren aphoristischer Stil sich der Logik der instrumenteilen Kommunikation ebenso wie der Sprache der Universitätsphilosophie entzieht, seine intimste Erfahrung mit einer allgemeinen Lebensphilosophie. Hauptmotiv des B.schen Denkens ist der das ganze Leben ausmachende unüberwindliche Dualismus der Sphäre der zweckrationalen Produktion oder Homogenität und der zweckleugnenden Verschwendung oder Heterogenität.
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König, T. (1995). Bataille, Georges. In: Lutz, B. (eds) Metzler Philosophen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03642-1_32
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