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Die Gastarbeiter in der bundesdeutschen Literatur zwischen 1965–1975

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Am Ufer der Fremde
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Zusammenfassung

Als Randfigur hat der Gastarbeiter raschen Einzug in die deutsche Literatur der sechziger Jahre gehalten. Die frühesten literarischen Zeugnisse sind ca. zehn Jahre nach der Ankunft der Gastarbeiterzüge aus Verona auf dem Münchner Hauptbahnhof entstanden. Hierzu gehören Hans Werner Richters Briefe aus einem Jahrhundert ins andere1 (1965), Günther Herburgers Erzählung Gastarbeiter2 (1965), Franz Josef Degenhardts Lied Tonio Schiavo3 (1966), Rainer Werner Fassbinders Anti-Theaterstück Katzeimacher (1969), Günter Wallraffs Reportage Bilder aus Deutschland — »Gastarbeiter« oder der gewöhnliche Kapitalismus4 (1969) sowie Horst Kammrads »Gast«-Arbeiter-Report (1971). Das erfolgreichste von allen, Max von der Grüns Band Leben im gelobten Land — Gastarbeiterporträts,5 folgte 1975. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Thema des Gastarbeiters inhaltliche Tiefe in folgenden Werken erreicht: Heinrich Bölls Gruppenbild mit Dame (1971), Günther Herburgers Die Eroberung der Zitadelle (1972), Der Türke aus Jürg Federspiels Sammelband Paratuga kehrt zurück (1973) bis zu Siegfried Lenz’ Novelle Wie bei Gogol (1973).

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Notizen

  1. Hans Werner Richter, Menschen in freundlicher Umgebung, Berlin 1981, S. 25–45.

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  2. Günther Herburger, Gastarbeiter. Stuttgarter Zeitung vom 31. Dezember 1963, Nr. 303, S. 67.

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  3. Franz Josef Degenhardt, Laßt nicht die roten Hähne flattern ehe der Habicht schreit, München 1974, S. 36–39.

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  4. Günter Wallraff, Bilder aus Deutschland — »Gastarbeiter« oder der gewöhnliche Kapitalismus. In: Konkret, Hamburg 1969, Nr. 2, S. 42–45, Nr. 4, S. 14–18 und Nr. 7, S. 34–37, später als »Gastarbeiter« oder der gewöhnliche Kapitalismus in: Günter Wallraff, Neue Reportagen, Untersuchungen und Lehrbeispiele, Hamburg 41976. Aus der Ausgabe wird im Text zitiert. Zuvor vgl. Ulrike Marie Meinhof, Kuli oder Kollege. Gastarbeiter in Deutschland. In: Konkret, Nr. 11 November 1966, Hamburg 1966, S. 22–27.

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  5. Max von der Grün, Leben im gelobten Land. Gastarbeiterporträts, Darmstadt/Neuwied 91983. Aus der Ausgabe wird im Text zitiert.

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  6. Vgl. Harald Eggerbrecht, Du mußt mit dem Sieg rechnen. Von Türken und Deutschen. Sten Nadolnys Roman »Selim oder die Gabe der Rede«. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 10 vom 13./l4.Januar 1990, München 1990, S. 192 und Jürgen Manthey, Am besten nichts Neues. Sten Nadolnys Roman »Selim oder die Gabe der Rede«. In: Die Zeit Nr. 15 vom 6. April 1990, Hamburg 1990, »Die Zeit-Literatur«, S. 2.

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  7. Clara Viebig, Das Miseräbelchen und andere Erzählungen, (Hg.) Bernd Jentzsch, Olten/Freiburg 1981, S. 34–35.

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  8. Horst Kammrad, »Gast«-Arbeiter-Report, München 1971, S. 10–11.

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  9. Ferner Rainer Grodkzi, Arbeit macht frei. Für die Gastarbeiter ist das Dritte Reich noch nicht zu Ende. In: Konkret, H. 2 von 14. Januar 1971, Hamburg 1971, S. 5–8, sowie in: Heiner Müllers Kanakenrepublik: »Aus Deutschlandüberalles wird per Knopfdruck / Durch Sklavenarbeit wie im alten Rom«. Vgl. Zweiter Teil: 11., Anhang.

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  10. Günter Wallraff, Wir brauchen dich. Als Arbeiter in deutschen Industriebetrieben. Reportagen, München 1966

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  11. Max von der Grün, Menschen in Deutschland. Sieben Porträts, Darmstadt/Neuwied 1973.

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  12. Max von der Grün, Stellenweise Glatteis, Darmstadt/Neuwied 1973, S. 221. In Max von der Grün, Flächenbrand, Reinbek 1982 (1979), wird der einsame Osman Gürlük zum Lottogewinner und sein Verhalten so rätselhaft, daß am Romanende von den Türken behauptet wird »Wer kennt sich mit denen schon aus.« S. 255.

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  13. Josef Stingi, Wie deutsch muß Deutschland bleiben? Ausländerintegration — eine Herausforderung für die Bundesrepublik, in: Wohlstand für keinen. Perspektiven für die Bundesrepublik, Axel Buchholz/Martin Geiling (Hgg.), Frankfurt/Berlin/ Wien, 1982, S. 135–48.

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  14. Vgl. Jesus Manuel Delgado, Die Gastarbeiter in der Presse. Eine inhaltliche Studie, Opladen 1972, den Abschnitt »Presseberichte und Nationalität der ausländischen Arbeitnehmer«, S. 29–32.

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  15. Vgl. P. R. Hofstätter, Das Denken in Stereotypen, Göttingen 1960

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  16. Max Horkeimer, Über das Vorurteil, Köln 1963

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  17. G. W. Allport, Die Natur des Vorurteils, Köln 1971

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  18. Theodor W. Adorno, Vorurteil und Charakter, in: Gesammelte Schriften, Bd. 9/2 Soziologische Schriften II, Frankfurt 1975

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  19. M. Markefka Vorurteile, Minderheiten, Diskriminierung, Neuwied/Darmstadt 1977

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  20. J. Elliot u.a. (Hg.), Stereotyp und Vorurteil in der Literatur, Göttingen 1978.

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  22. Zur Aktualität der Leitsprüche vgl. Jürgen Quandt, Berlin, Stadt der Fremden — Fremde Stadt? In: Radius, Evangelische Akademikerschaft in Deutschland (Hg.), »Das Fremde«, Jg. 35 H. 1/90, Stuttgart 1990. »Ohne Fremde nicht lebensfähig. Die Feststellung ist nicht übertrieben, daß die zugewanderten Ausländer nicht etwa eine Belastung für die Stadt darstellen, sondern einen lebensnotwendigen Gewinn.« S. 27.

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  23. Günther Herburger, Die Eroberung der Zitadelle, Darmstadt/Neuwied 1972, S. 331.

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  24. Vgl. Czeslaw Karolak, Die Poetik des Vorurteils. Untersuchungen zum Fremdstereotyp im westdeutschen Roman der fünfziger Jahre, Poznan 1986, insbesondere Das Fremdstereotyp als Flucht in den Minoritätenstatus, S. 180–82.

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  25. Vgl. Peter O. Chotjewitz, Der dreißigjährige Friede, Düsseldorf 1977, S. 189–90

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  26. Max von der Grün, in: Franz Schnauer, Max von der Grün, München 1978, S. 140–42.

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  27. Vgl. Christian Tenbrock, Verhaßte Helfer. In: Die Zeit Nr. 21, vom 18. Mai 1990, Hamburg 1990, hier folgende Feststellung eines Ostberliners IG-Metall-Sprechers. »[Die] dicke, klebrige Soße der internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft, die das SED-Regime über alle ausländerfeindlichen Regungen goß, wird jetzt sehr schnell dünn.« S. 28.

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  28. Vgl. Wolfgang Gehrmann u.a. Vereint im Fremdenhaß. Dossier. In Die Zeit, Nr. 42 vom 11. Oktober 1991, Hamburg 1991, S. 17–20.

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  29. Peter Schneider, In Deutschland hat Saigon gesiegt. Warum Tausende von Vietnamesen aus der DDR in den Westen geflohen sind. In: Die Zeit, Nr. 27 vom 29.Juni 1990, Hamburg 1990, S. 72.

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  30. Max Frisch, Die Tagebücher 1946–1949 und 1966–1971, Frankfurt 1983 (1950–1972), S. 416. Zu Rezeption dieses Satzes von Max Frisch vgl. z. B. Renate Häfner-Chotjewitz, »Der Mensch ist gleich« und Dieter Klink, »Ein Ausländer ist ein Inländer ist ein Mensch«, in: Wortmeldungen, Ingeborg Drewitz (Hg.), ebd., S. 23–32 u. S. 63–68; Elisabeth Endres, Menschen kamen zu uns, Stadtbibliothek Duisburg (Hg.), Reihe Deutsche Autoren zur Ausländerproblematik, Duisburg o.J.

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  31. Heiner Müller, Zur Lage der Nation, Berlin 1990, S. 90.

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  32. Vgl. Claude Lévi-Strauss, Strukturale Antropologie II, Frankfurt 1975, S. 370.

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  33. Vgl. Peter Demetz, Heiner Müller, ein Glaubensverlust, in: Fette Jahre, magere Jahre. Deutsprachige Literatur von 1965 bis 1985. München/Zürich 1986 (New York 1986), S. 281–291.

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  34. Rainer Werner Fassbinder, Antiteater. Katzeimacher/Preparadise sorry now Zwei/Die Bettleroper, Frankfurt 31973 (1969). Aus dieser Ausgabe wird im Text und in den Fußnoten fortlaufend zitiert.

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  35. Michael Töteberg (Hg.), Fassbinder — Die Anarchie der Phantasie — Gespräche und Interviews, Frankfurt 1986, S. 22.

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  36. Vgl. Michael Töteberg, ebd., »Katzeimacher wurde unter der gemeinsamen Regie von Fassbinder und Peer Raben am 7.4.1968 uraufgeführt. […] Das Stück dauerte 20 Minuten. Rainer Werner hatte die Titelrolle des Katzeimachers übernommen«, S. 24; Wolfgang Limmer, Fassbinder — Filmemacher, Reinbek 1981, S. 150

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  37. Bernd Eckhard, Fassbinder, München 1982, S. 154. Zum Übergang vom Action-Theater zum münchner antiteater vgl. erneut Michael Töteberg (Hg.), ebd., S. 19, und Bernd Eckhard, Fassbinder, ebd., S. 155.

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  38. Rainer Werner Fassbinder, Die Kinofilme 1, Michael Töteberg (Hg.), München 1987, S. 131.

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  39. Michael Töteberg (Hg.), Fassbinder Antiteater, Frankfurt 1986, S. 232. An die Ziele des Action-Theaters hat sich Fassbinder am ehesten bei den Inzenierungen der Stücke Antigone und Axel Cäsar Haarmann gehalten, obwohl sie eine erkennbare Nähe zum Living-Theatre und dem Agitprop-Theater der APO-Zeit aufweisen.

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  40. Heide Simon, Fassbinder, das geniale Monster. In: Theater Heute, H. 8 1982, Velber 1982, S. 24–26

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  41. Michael Skasa, Fassbinders Anfänge, In: Theater Heute, H. 6 1983, ebd., S. 27–33.

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  42. Inge Stephan, Zeitstück, Volkstück und Lehrstück — Das Drama, in: Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wolfgang Beutin u.a. (Hgg.), Stuttgart 1979, S. 296. Vgl. Auskünfte der Jüngeren Sperr, Fassbinder, Kroetz, in: Materialien zum Leben und Schreiben der Marieluise Fleißer, Günther Rühle (Hg.), Frankfurt 1973, Fassbinder S. 404–05.

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  43. Walter Benjamin, Echt Lngolstädter Orignalnovellen, in: Gesammelte Schriften, Hella Tiedemann-Bartels (Hg.), Bd. III, Frankfurt 1972, S. 189.

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  44. Manuel Jesus Delgado, Die »Gastarbeiter« in der Presse, Opladen 1972

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  45. Georgios Tsiakalos, Ausländerfeindlichkeit, München 1983.

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  46. Günther Pflaum, Zu Gunsten der Realität. Gespräch mit R. W. Fassbinder über seinen neuen Film Angst essen Seele auf. In: Film-Korrespondenz, Nr. 2 1974, Köln 1974, S. 3–6.

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  47. Oskar Negt/Alexander Kluge, Öffentlichkeit und Erfahrung. Zur Organisationsanalyse von bürgerlicher und proletarischer Öffentlichkeit, Frankfurt 51977 (1972), S. 155.

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  48. Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, 3 Bde., Frankfurt 1974, Bd. I, S. 434. Aus der Ausgabe wird im Text fortlaufend zitiert.

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  49. Zur Steuerung der Kontaktaufnahme zwischen deutschen Frauen und Gastarbeitern vgl. Edgard Neubert, Acht delinquente Gastarbeiter, in: Leben als Gastarbeiter, Karl Bingemer/Edeltrud Meistermann-Seer/Edgard Neubert (Hgg.),Opladen 21972, S. 169–82, insbesondere S. 177–78.

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  50. Alexander Mitscherlich, Die Idee des Friedens und die menschliche Aggressivität, Frankfurt 1969, S. 42–43.

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  51. Vgl. Peter Schönbach, Sprache und Attitüden. Über den Einfluß der Bezeichnungen Fremdarbeiter und Gastarbeiter auf Einstellungen gegenüber ausländischen Arbeitern, Bern/Stuttgart/Wien 1970.

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  52. Torsten Bügner, Annäherungen an die Wirklichkeit. Gattung und Autoren des neuen Volksstückes, Frankfurt/Bern/New York 1986, S. 118.

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  53. Hans-Jürgen Greif, Zum modernen Drama. Walser, Bauer, Fassbinder, Lenz, Hildesheimer, in: Studien zur Germanistik, Anglistik und Komparatistik, Armin Arnold/Alois M. Hass (Hgg.), Bd. 25/1973, Bonn 1973, S. 59.

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  54. Zu einer ähnlichen, ambivalenten Konfliktlage läßt Elio Vittorini, Uomini e no, Milano 1945, folgendes erzählen: »Ich weiß, was ein Mann ohne eine Frau bedeutet, an eine Frau zu glauben, ihr zu gehören und sie nicht zu haben… und dann eine zu dir nehmen, die dir nicht gehört… Welcher Durst! Ich habe meinen Durst gestillt, aber ich habe noch Durst. ich habe meinen Durst nicht beschmutzt. Und über das Bett gebeugt trinke ich weiter. Ich denke, daß ich dabei bescheiden bin, denke, daß ich auf den Knien bin, aber ich weiß, daß meine Grausamkeit meine Unschuld war« (S. 165–66). Bezeichnenderweise ist der Passus aus späteren Ausgaben herausgenommen.

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  55. Vgl. Reiner Steinweg, Das Lehrstück. Brechts Theorie einer politisch-ästhetischen Erziehung, Stuttgart 1972, insbesondere den Abschnitt »Lehrziele«, S. 97–127.

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  56. Werner Mittenzwei, Die Spur der Brechtschen Lehrstücktheorie. Gedanken zur neueren Lehrstück-Interpretation, in: Brechts Modell der Lehrstücke. Zeugnisse, Diskussion, Erfahrungen, Reiner Steinweg (Hg.), Frankfurt 1976. S. 225–54.

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  57. Vgl. Benedetto Croce, Filosofia Poesia Storia. Pagine tratte da tutte le opere a cura dell’autore, Verona 1955. »Auflösung der Schwierigkeiten und Fehlerkritik fördern und materialisieren den ständigen Fortschritt des Denkens.« S. 203.

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  58. Sandro Penna, Tutte le poesie, Milano, 1979, S. 171.

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  59. Die deutsche Übertragung stammt aus Sandro Penna, Qual und Entzücken, Freiburg 1985, S. 77.

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  60. Hölderlin, Sämtliche Werke, (Hg.) Friedrich Beissner, Bd. 6 Briefe, Stuttgart 1954, »Brief an Casimir Ulrich Böhlendorff«, S. 426.

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  61. Octavio Paz, Das Labyrinth der Einsamkeit, Frankfurt 1990, S. 35.

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  62. Herbert Marcuse, Versuch über die Befreiung, Frankfurt 1972, S. 30.

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  63. Johannes G. Pankau, Figurationen des Bayerischen. Sperr, Fassbinder, Achternbusch, in: Der Begriff »Heimat« in der deutschen Gegenwartsliteratur, Helfried W Seliger (Hg.), München 1987, hier S. 135.

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  64. Vgl. Manfred Durzak, Heinrich Bölls epische Summe? Zur Analyse und Wirkung seines Romans Gruppenbild mit Dame. In: Basis 3, Jahrbuch für deutsche Gegenwartsliteratur, Reinhold Grimm/Jost Hermand (Hgg.), Frankfurt 1972, S. 176.

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  65. Vgl. Werner Rieck, Heinrich Böll in der Rolle des Rechercheurs. Gedanken zur Erzählweise im Roman »Gruppenbild mit Dame.« In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule »Karl Liebknecht«, H. 2 1974, Postdam 1974, »Das Gesellschaftsbild ist im exemplarisch gewählten Fall jener Figuren realisiert, die zum Gruppenbild um Leni herum gehören.« S. 254.

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  66. Zu Lenis anarchistischer Tendenz vgl. Raoul Hübner, Der diffamiert-integrierte »Anarchismus«: Zu Heinrich Bölls Erfolgsroman »Gruppenbild mit Dame«. In: Literaturwissenschaft — Gesellschaftswissenschaft, Theo Buck/Dietrich Steinbach (Hgg.), H. 15. Deutsche Bestseller — Deutsche Ideologie Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Stuttgart 1975, S. 136–37.

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  67. Vgl. Friedrich Hitzer, Verweigerte Größe oder große Verweigerung? In: Kürbiskern, H. 4 1973, München 1973, S. 780, sowie Karin Huffzky, Die Hüter und ihr Schrecken vor der Sache. Das Mann-Frau-Bild in den Romanen von Heinrich Böll, in: Heinrich Böll Eine Einführung in das Gesamtwerk, Hanno Beth (Hg.), ebd., S. 29–54.

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  68. Heinrich Böll, Deutsche Meisterschaft, in: Zensuren nach 20 Jahren Bundesrepublik, B. v. Nottbeck (Hg.) Köln 1969

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  69. jetzt nachzulesen in: Heinrich Böll, Werke Essayistische Schriften und Reden, Bd. 2, 1964–1972 Bernd Balzer (Hg.), Köln 1978, S. 423.

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  70. Heinrich Böll, Ansichten eines Clowns, (1963) in: Heinrich Böll Werke. Romane und Erzählungen, Bd. 3, Bernd Balzer (Hg.), Köln 1987 (1977).

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  71. Heinrich Böll, Du fährst zu oft nach Heidelberg, in: Heinrich Böll Werke. Romane und Erzählung, Bernd Balzer (Hg.), Bd. 5, 1971–1977, ebd., S. 523–29.

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  72. Vgl. Herbert Kaiser, Die Botschaft der Sprachlosigkeit in Heinrich Bölls Roman »Gruppenbild mit Dame«. In: Wirkendes Wort, H. 4 1978, Theodor Lewandowski u.a. (Hgg.), Düsseldorf 1978, »Ein wesentlicher Faktor in diesem Wirkungskomplex, der zum Krieg geführt hat, […] ist die bürgerlich-konservative, sogenannte humanistisch-abendländische Bildung, deren Abstraktheit Böll am Beispiel von Lenis Bruder Heinrich einer entlarvenden dialektischen Kritik unterzieht.« S. 226.

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  73. Vgl. Helmut Heissenbüttel, Wie man dokumentarisch erzählen kann. Zwei Stimmen zu Heinrich Bölls neuem Roman. In: Merkur, H. 7 1971, Stuttgart 1971, S. 913.

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  74. Zur Abwandlung von Klischees und Vorurteilen in bezug auf Ausländer in der Bundesrepublik vgl. Peter Schönbach, Sprache und Attitüden. Über den Einfluß der Bezeichnungen Fremdarbeiter und Gastarbeiter auf Einstellungen gegenüber ausländischen Arbeitern, Bern/Stuttgart/Wien 1970;

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  75. Jesus Manuel Delgado, »Die Gastarbeiter« in der Presse, Opladen 1972

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  76. Georgios Tsiakalos, Ausländerfeindlichkeit. Tatsachen und Erklärungsversuche, München 1983.

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  77. Hilde Domin, »Das ist pure Romantik, pure Rhetorik!«. In: Frankfurter Rundschau vom 18. August 1971, Frankfurt, S. 8.

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  78. Vgl. Grete Lübbe-Grothues, Sinnlichkeit und Religion in H. Bölls »Gruppenbild mit Dame«, in: Festschrift für Frau Hedwig Klöber, Peter Conrady/Hermann Friedrich Hugenroth (Hgg.), Münster 21979, »Wenn auch am Schluß nicht wie die Idylle ausgestaltet, wird die Problematik doch angedeutet und kann leicht vorgestellt werden. Wie wirkt sich z. B. das die Idylle regelnde Liebesgesetz auf jene türkische Suleika und ihre vier Kinder aus? Und was wird empirisch aus einem Ideal (Leni), wenn es sich neben einem Menschen mit seinem Widerspruch (Mehmet, polygam und eifersüchtig) realisieren soll?« S. 98–99.

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  79. Vgl. Dorothea Rapp, Mysterien — jenseits von Pathos und Theorie. Heinrich Bölls »Gruppenbild mit Dame«. In: Die Drei, Jahrgang 44, Stuttgart 1974, S. 207.

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  80. Vgl. Giuseppe Zambon, Francoforte è il nostro futuro. Emigrazione e lotte per la casa in Germania, Milano 1978, S. 139–209.

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  81. Siegfried Lenz, Wie bei Gogol in: Einstein überquert die Elbe bei Hamburg, Hamburg 1975. Aus der Sammlung wird im Text fortlaufend zitiert.

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  82. Zur Analyse des strukturellen Aufbaus von Erzählungen bei Siegfried Lenz vgl. Wolfgang Beutin, Ein Kriegsende von Siegfried Lenz. Eine Kritik, in: Siegfried Lenz Werk und Wirkung, Rudolf Wolff (Hg.), Bonn 1985, S. 55–77; Margaret Mc Haffie, Siegfried Lenz’ Lukas, sanftmütiger Knecht. Eine Analyse, S. 179–90 und John Ellis Siegfried Lenz’ dialogische Monologe. Ball der Wohltäter und Vorgeschichte. S. 205–12; beide in: Siegfried Lenz, Gesammelte Erzählungen, Colin Russ (Hg.), ebd.

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  83. Nikolai Gogol, Die toten Seelen oder Tschitschikows Abenteuer, Frankfurt/Wien/ Zürich 1965, S. 142.

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  84. Zum Vorbild Ernest Hemingway vgl. Siegfried Lenz, Mein Vorbild Hemingway. Modell oder Provokation (1966) in: Siegfried Lenz, Beziehungen. Ansichten und Bekenntnisse zur Literatur, Hamburg 1970, S. 50–63

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  85. Winfried Baßmann, Siegfried Lenz. Sein Werk als Beispiel für Weg und Standort der Literatur in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1976, S. 32–36;

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  86. Trudis Reber, Siegfried Lenz, Berlin 21976, S. 28–41

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  87. Manfred Durzak, Das Amerika-Bild in der deutschen Gegenwartsliteratur. Stuttgart 1979, S. 112–28.

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  88. Vgl. Hans Günther, Das Groteske bei N. V. Gogol’. Formen und Funktionen. In: Slavistische Beiträge, Bd. 34 1968, A. Schmaus (Hg.), München 1968, S. 191–282.

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  89. Vgl. Franz Rottensteiner, Einsteins Theorien in der Literatur. In: Kürbiskern, H. 1 1980, München 1980, »Siegfried Lenz’ Erzählung ›Einstein überquert die Elbe bei Hamburg‹ z.B. ist eine sehr dichte Schilderung aus dem Hafenmilieu, die vielleicht dadurch Einstein assoziiert, daß die Darstellungsweise auf vielfache Weise relativiert ist.« S. 88.

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  90. Vgl. »Die Wohnungsprobleme der ausländischen Arbeitnehmer werden in der Presse oft genug behandelt. Es wird meistens für das Anliegen der ›Gastarbeiter‹ Stellung genommen. Die Gründe für die positive Einschätzung dieses Problems sind jedoch verschiedener Natur. Sie hausen in menschenunwürdigen Baracken‹ (Rheinische Post, 2.8.1966)«, zitiert nach Jesus Manuel Delgado, Die Gastarbeiter in der Presse, Opladen 1972, S. 76.

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  91. 163, sowie Ulrich Herbert, Geschichte der Ausländerbeschäftigung in Deutschland 1880 bis 1980, Bonn 1986, Abb. 13 S. 213.

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  92. Albrecht Weber, Lehrergestalten und Schule im Werk von Siegfried Lenz. In: Pädagogische Welt, jhrg. 22 H. 6. u. 7. Donauwörth 1968, S. 325–31, S. 389–93 u. S. 329.

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  93. Zu Übertragung der Rolle des Schriftsteiles als »Belastungszeugen ihrer Zeit« vom Autor auf den Leser vgl. Siegfried Lenz Ich zum Beispiel, in: Siegfried Lenz, Beziehungen, S. 22. Zu Prinzip der Gleichwertigkeit zwischen dem Autor und seinem Leser, zu dem der Autor sich mit dem Satz bekannt hat »Was ich dem Leser anbiete, ist immer ergänzungsbedürftig« — Geno Hartlaub, Gespräch mit Siegfried Lenz — König Midas, der Geschichtenerzähler und der Märchenfischer. In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt Nr. 52, 25. Dezember 1966, S. 24. Ferner vgl. Kenneth Eltis, Siegfried Lenz und die Politik, in: Siegfried Lenz, Gesammelte Erzählungen, Colin Russ (Hg.), ebd., S. 75–94.

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  94. Zu damaligen Stellungnahmen aus der Fachpublizistik die sich ohne Rücksicht auf literarischen Prinzipien und auf die Bundesregierung äußerten vgl. Fritz Franz, Die Rechtstellung der ausländischen Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland, in: Gastarbeiter. Analysen und Berichte, Ernst Klee (Hg), Frankfurt 21972, S. 36–57

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  95. »Baracken und Elendsviertel an den Randzonen der Industriezentren sind die fatale Quittung für eine kurzsichtige Fremdenpolitik, die in einer groben Fehleinschätzung staatlicher Belange die Sicherung elementarer menschlicher Bedürfnisse vernachlässigt hat.« S. 57. Zu Lenz, der »das Genaue nicht beschreibt«, vgl. Peter Wapnewski, Zumutungen, München 1982, S. 281.

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  96. Vgl. Benno von Wiese, Zur deutschen Dichtung unserer Zeit, in: Deutsche Dichter der Gegenwart. Ihr Leben und Werk. (Hg.) Benno von Wiese. Berlin 1973, S. 19.

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  97. Ein letzter Versuch die Erzählung nach dem Vorschlag Johann Lachinger zu lesen, wonach »die im Titel ausgesprochene These […], durch den Verlauf der Geschichte widerlegt wird und erscheint am Ende radikal in ihr Gegenteil verkehrt,« würde den Verlauf der Geschichte ins Absurde führen. Johann Lachinger, Siegfried Lenz, in: Deutsche Literatur seit 1945 im Einzeldarstellungen. Dietrich Weber (Hg.), Stuttgart 21970, S. 467.

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Chiellino, C. (1995). Die Gastarbeiter in der bundesdeutschen Literatur zwischen 1965–1975. In: Am Ufer der Fremde. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03606-3_5

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