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Zusammenfassung

Die Geisteswissenschaften befinden sich in einem Paradigmenwechsel: nicht mehr die Identität des Mannes als Menschen, sondern die um das Geschlecht dezentrierte Am-biguität und Gespaltenheit des menschlichen Subjektes sind ihr Thema geworden. Identität wird nicht mehr als positivierbares Wissen gesehen, sondern als Verdrängung eines differentiellen Momentes begriffen. Die Differenz der Geschlechter wird für diese neuen Wissenschaften zum Fall des Falles. Geschlechtsidentität entpuppt sich als Figur, die als Natur nicht mehr gelesen werden kann. Da die Geschlechter aber, wie die Gender Studies sie auffassen, sprachlich-figürlicher und nicht biologischer oder sozio-histo-rischer Natur sind, sind die Texte der privilegierte Ort, an dem ihre rhetorische Verfaßt-heit lesbar wird. Die Geisteswissenschaften werden zu einem tropenkritischen Unternehmen, in dem Sexualität und Textualität als differentielle Relationen und nicht mehr als essentielle Gegebenheit auftreten.

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Anmerkungen

  1. Seyla Benhabib, „Feminismus und Postmoderne. Ein prekäres Bündnis“, in: Seyla Benhabib/Judith Butler/Drucilla Cornell/Nancy Fraser (Hg.), Der Streit um Differenz. Feminismus und Postmoderne in der Gegenwart, Frankfurt a.M. 1993, p. 9.

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  3. Denis Diderots Sur les femmes (1772) illustriert diesen Topos vielleicht am eindrücklichsten.

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Renate Kroll Margarete Zimmermann Monika Kopyczinski

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© 1995 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Vinken, B. (1995). Differenz-Forschung. In: Kroll, R., Zimmermann, M., Kopyczinski, M. (eds) Feministische Literaturwissenschaft in der Romanistik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03603-2_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03603-2_6

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01313-2

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