Die »grosse, mächtige Trummel der Ligae« und andere Karikaturen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges

Zusammenfassung

Der Dreißigjährige Krieg war ein europäischer Krieg, in dem es um verschiedenartige Machtinteressen und keineswegs nur um Konfessionsstreitigkeiten ging.¹ Zwei Lager standen sich nach dem niederländischen Freiheitskampf gegen Spanien und den gewachsenen Spannungen im deutschen Staatengebilde gegenüber: einerseits das katholische spanisch-habsburgische, zu dem auch der Vatikan, Polen und italienische Fürstentümer sowie die in der Liga vereinigten Reichsstände gehörten und andrerseits die der Union Angehörenden sowie Dänemark, Schweden und Frankreich. Unmittelbarer Anlaß für den Ausbruch des Krieges war der Aufstand der böhmischen Stände gegen das Regime der Habsburger. Durch die 1619 erfolgte Wahl des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen wollten die böhmischen Stände die Hilfe Englands und der Union erwirken. Das schlug jedoch fehl. 1620 wurde das böhmische Heer in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag besiegt. Damit war ein wichtiger Schritt zur Rekatholisierung getan.