»Des Teuffels Garkuchen« — Karikaturen der Gegenreformation

Zusammenfassung

Der Religionsfrieden, 1555 zu Augsburg geschlossen, umriß den Geltungsbereich des katholischen Glaubens und des lutherischen Bekenntnisses und schrieb den Istzustand im Konfessionsstreit fest. Im Jahr darauf übernahm Ferdinand I., der Bruder Karls V, den Kaiserthron. Er und auch seine Nachfolger verwalteten das Reich recht glücklos. Das deutsche Kaisertum siechte förmlich dahin. In schneller Folge kam es zu Thronwechseln, die nicht sonderlich tief ins öffentliche Bewußtsein drangen. Keine nennenswerte ausländische Macht bedrohte Deutschland, und selbst mit den Türken war 1606 ein zwanzigjähriger Waffenstillstand ausgehandelt worden. So war also die Zeitspanne bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges verhältnismäßig ruhig gewesen. Große Konflikte wurden kaum ausgetragen, sondern nur vertagt. Aber gerade die Zeit nach der Jahrhundertwende kam einer Ruhe vor dem Gewittersturm gleich. 1608 schlossen sich mehrere protestantische Fürsten zu einer von der Kurpfalz geführten Union zusammen, und im Jahr darauf wurde unter Regie des Herzogs Maximilian I. von Bayern die katholische »Liga« gegründet.