Zusammenfassung
Goya, der spätere Meister des bildgewordenen Nichts, macht sich am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn zum Chronisten der ebenso pittoresken wie ständisch gebundenen Bewohner der Madrider Vorstädte. Seine Fähigkeit, sich faszinieren zu lassen, der distanzierte Blick des Provinzlers und der synthetische des Künstlers, treiben ihn zur Erfindung des neuen Genres im Rahmen seiner Arbeit an den Teppichvorlagen. Soeben nach Madrid gekommen und frisch verheiratet, läßt er sich bezaubern von dem bunten Treiben in den Straßen der Manolería, so ganz offensichtlich das genaue Gegenteil des strengen Zeit- und Arbeitsregiments der Manufaktur. Er selbst ist kein Majo. Er wird nie einer werden. Das Leben dieses Künstlers bleibt von Arbeit bestimmt. Zur Zeit seiner Majo-Kartons ist er besessen von Ehrgeiz, von der Sucht nach Erfolg sans phrase und sozialem Status. Eines teilt er mit den Majos — das Verlangen zu prahlen. Allerdings kann er dieser Passion lediglich einen schriftlichen Ausdruck verleihen — in seinen Briefen an den Freund Martçn Zapater in Zaragoza.
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Dittberner, S. (1995). Goyas Anfänge. In: Traum und Trauma vom Schlaf der Vernunft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03597-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03597-4_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01303-3
Online ISBN: 978-3-476-03597-4
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