Zusammenfassung
Man liest bei Kleist, wie die Welt weder im Wissen noch im Fühlen zu erfahren ist. Wie alles aufeinander hilflos angewiesen und aneinander ausgeliefert ist. Wie es sich selber aussucht, was vom Äußeren im Kopf innen stehen bleibt. Wie es im Stehen schläft, und schlafend immer nach sich selber horcht. Und es horcht so, daß man ihm erliegt. Ob man, was das Leben ausmacht, durch sich selbst oder durch andere erfährt, ob man es als Schweigen für sich behält, oder als Satz aus dem Schädel herausschickt, es kann seinen Ausgangspunkt nicht behalten, seine eigene Absicht nicht einlösen. Es gibt für das, was das Leben ausmacht, keinen Durchblick. Nur gebrechliche Einrichtungen des Augenblicks. Und Zurechtlegungen, die nicht bis zum nächsten Schritt halten.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Müller, H. (1995). Von der gebrechlichen Einrichtung der Welt. In: Kreutzer, H.J. (eds) Kleist-Jahrbuch 1995. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03595-0_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03595-0_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01301-9
Online ISBN: 978-3-476-03595-0
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)