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Musik

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Zusammenfassung

Unter allen Künsten übt die Musik die tiefste und nachhaltigste Wirkung auf Körper und Seele aus. Ob aktiv gestaltet oder passiv erlebt — Musik ist mächtig. Ob unmittelbar aufgeführt oder medial konserviert — Musik erfüllt ein vitales Grundbedürfnis im Seelenhaushalt des Menschen wie im kulturellen Leben der Völker. Sie ist eine Urkunst mit Urkräften, die zeitlos wirksam zu sein scheinen. Seit ihren Anfängen vor über 15000 Jahren bis zur Gegenwart hat sie nichts von dem Vermögen eingebüßt, die menschliche Seele in ihren Bann zu ziehen. Von archaischer Verwurzelung in primitiven Formen der weißen oder schwarzen Magie bis zu zeitgenössischer Ausgestaltung in komplexen Formen ›reiner‹ Komposition hat sie nichts von jener Faszination verloren, die ihr ureigenstes Mysterium ausmacht. Daß Musik ›verzaubert‹, ist ein Gemeinplatz, den kaum ein Musikfreund anzweifeln würde. Götter haben sie zur Erschaffung der Welt benutzt, Schamanen zur Beschwörung von Geistern, Medizinmänner zur Heilung von Krankheiten, mythische Helden zur Bezwingung von Feinden, Philosophen zur Erklärung kosmischer Harmonie, Verliebte zur Deklaration ihrer Liebe und natürlich unzählige Musikanten zur Erquickung des Gemüts und zum Vertreib der Zeit.1

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Anmerkungen Kap. 2

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Heuermann, H., Kuzina, M. (1995). Musik. In: Gefährliche Musen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03594-3_2

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