Zusammenfassung
Die Staatsumwälzung vom November 1918 traf die politischen Gruppierungen völlig unvorbereitet. Obwohl sich vor allem während der zweiten Hälfte des Weltkriegs eine Stimmung der Empörung und Unruhe in Deutschland verbreitet und auf der politisch äußersten Linken der Wille zum Umsturz bestanden hatte, waren die politischen Gruppen und Parteien in ihrer Gesamtheit von der revolutionären Bewegung, die sich über Deutschland ausbreitete und den Sturz aller Ländermonarchien herbeiführte, überrascht. Weder waren die Konservativen und die gemäßigt Bürgerlichen, die die bisherige Staatsform erhalten wissen wollten, in der Lage, gegen die radikalen Forderungen auch nur entfernt eine Gegenposition zu errichten; noch vermochten die republikanischen und sozialistischen Gedankengängen zuneigenden Parteien, in der allerersten Entwicklungsphase mitbestimmend oder regulierend in das Geschehen einzugreifen. Daß trotz der Überraschung weitgehend die Ruhe erhalten blieb und die Besitzstrukturen unverändert fortbestanden, war im wesentlichen den faktischen Machtträgern der ersten Stunden und Tage, den zumeist spontan gebildeten Arbeiter- und Soldatenräten, zu verdanken : Ihre Mehrheit kam aus der Sozialdemokratie und stand den Mehrheitssozialdemokraten nahe.
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Vogt, M. (1994). Die Weimarer Republik (1918–1933). In: Vogt, M. (eds) Deutsche Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03584-4_8
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