Zusammenfassung
Die Überlieferungsgeschichte der Aristotelischen Poetik läßt sich in zwei große Komplexe auflösen. Zum einen in jene Handschriftengeschichte, die man über Jahrhunderte hinweg nur spekulativ erschließen kann und wo einzig die Argumentationskraft und der Plausibilitätswert altphilologischer Hypothesen zufriedenstellen müssen. Zum anderen in die Druckgeschichte, die mit dem ersten Druck einer arabisch-lateinischen Version der Poetik beginnt. 1481 wurde diese lateinische Übersetzung des arabischen Kommentars von Averroes, die Hermannus Alemannus 1256 angefertigt hatte, gedruckt. Die Druckgeschichte im engeren Sinn der Editio princeps graeca beginnt mit dem ersten Druck des griechischen Textes der Poetik, der 1508 bei Aldus Manutius — daher die abgekürzte Bezeichung die Aldine — in Venedig erschien.1 In der handschriftlichen Überlieferungsgeschichte lassen sich wiederum zwei Traditionslinien voneinander unterscheiden: Die syrischarabische und die griechisch-lateinische Handschriftengeschichte. Daß diese beiden Traditionen eng mit den jeweiligen Schulen eines griechischen oder arabischen Aristotelismus verknüpft sind, liegt auf der Hand. Doch soll das Thema Aristotelismus nur insoweit interessieren, als es für die Entstehung der Handschriften, ihre Abschriften und die Kommentierung der Poetik von unmittelbarer Bedeutung ist.2 Auch das Thema Aristoteles-Rezeption wird deshalb nur im Zusammenhang einer Geschichte der Überlieferung der Poetik interessieren.3
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Luserke, M. (1995). Blick zurück: Die Aristotelische Poetik — Ein Text und seine Geschichte. In: Die Bändigung der wilden Seele. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03573-8_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03573-8_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03573-8
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