Zusammenfassung
„So fließt durch Mäßigung der wilden Leidenschaften / Das Leben eines Tugendhaften / In sanfter Heiterkeit dahin”1. Diese Verse schreibt Daniel Schiebeier in seinem 1773 postum erschienenen Gedicht Poetik des Herzens, und bringt darin pointiert, aber nicht weniger programmatisch das empfindsame Sublimationsgebot zum Ausdruck.2 Empfindsamkeit ist — so verstanden — ein psychisch erforderliches und sozial bestätigtes Programm der Affektregulierung. Sie setzt, wie Mistelet erklärt,
alle Leidenschafften in Bewegung, aber sie nimmt, indem sie eine der andern entgegen arbeiten läßt, ieder das Ubermaas ihrer Stärke, und so wird dann aus dem entstandenen Gleichgewichte aller der verschiedenen Leidenschafften endlich die Tugend.3
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Luserke, M. (1995). Kaysers Wertheriade Adolfs gesammlete Briefe und das empfindsame Sublimationsgebot. In: Die Bändigung der wilden Seele. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03573-8_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03573-8_14
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01274-6
Online ISBN: 978-3-476-03573-8
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