Zusammenfassung
Wenn wir uns die Musik Johann Sebastian Bachs, ihre Allgegenwart im Konzertsaal, in Rundfunk und Fernsehen, auf Tonträgern jedweder Art, in der Kirche, bei repräsentativen Anlässen, kurz gesagt: in ihrer ganzen Omnipräsenz vergegenwärtigen, so will es uns auf den ersten Augenblick nicht in den Sinn kommen, sie als „problematisch“ zu begreifen. Ihre unumstrittene künstlerische Qualität, ihre über jedes Urteil erhabene Stellung lassen Unsicherheiten der stilistischen Zuordnung, der historischen Bewertung, des grundsätzlichen Bezugs zum geistig-künstlerischen Umfeld nicht angemessen erscheinen. Trotzdem gibt es, spätestens seit den 1950er Jahren, eine kontroverse Diskussion innerhalb der Musikwissenschaft. Ist Johann Sebastian Bach, so wäre zu fragen, einer weit zurückreichenden Tradition verhaftet, oder haben sich die Nachgeborenen an ihm orientiert? Ist seine Musik rückwärtsgerichtet, konservativ, oder weist sie in die Zukunft, haften ihr moderne Züge an?
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Notizen
Ph. Spitta, Johann Sebastian Bach, Leipzig 1873, S. V.
A. Schweitzer, J.S. Bach, Leipzig 1908, S. 3.
J. Handschin, Musikgeschichte im Überblick, Luzern 1948, S. 329.
H. Besseler, Bach und das Mittelalter, in: Bericht über die wissenschaftliche Bachtagung der Gesellschaft für Musikforschung Leipzig 1950, Leipzig 1951, S. 108–130.
W. Gurlitt, Johann Sebastian Bach in seiner Zeit und heute, in: Bericht über die wissenschaftliche Bachtagung der Gesellschaft für Musikforschung Leipzig 1950, Leipzig 1951, S. 54.
A. Halm, Von zwei Kulturen der Musik, München 1913.
H. Besseler, Bach als Wegbereiter, in: Archiv für Musikwissenschaft 12, 1955, S. 1–39.
H. H. Eggebrecht, Das Ausdrucksprinzip im musikalischen Sturm und Drang, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 29, 1955, S. 323–349.
H. H. Eggebrecht, Über Bachs geschichtlichen Ort, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 31, 1957, S. 527–556.
W. Gurlitt, Zu Johann Sebastian Bachs Ostinato-Technik, in: Bericht über die wissenschaftliche Bachtagung der Gesellschaft für Musikforschung Leipzig 1950, Leipzig 1951, S. 244.
C. Dahlhaus, „Si vis me flere…“, in: Die Musikforschung 25, 1972, S. 51–52.
Fr. W. Marpurg, Vorwort zum Neudruck der Kunst der Fuge, zitiert nach: Bach-Dokumente Bd III, Dokumente zum Nachwirken Johann Sebastian Bachs, Kassel Basel 1972, S. 15.
Mozart, Briefe und Aufzeichnungen, Bd III, Kassel Basel 1963, S. 202–203.
Vergleiche hierzu C. Dahlhaus, Bachs konzertante Fugen, in: Bach-Jahrbuch 42, 1955, S. 45–72.
K. H. Wörner, Das Zeitalter der thematischen Prozesse in der Musik, Regensburg 1969.
J. Fr. Agricola, Sendschreiben an die Herren Verfasser … zitiert nach: Bach-Dokumente Bd II. Fremdschriftliche und gedruckte Dokumente zur Lebensgeschichte Johann Sebastian Bachs 1685–1750, Kassel Basel 1969, S. 485.
K. Beißwenger, Johann Sebastian Bachs Notenbibliothek, Kassel Basel 1992 (= Catalogus Musicus XIII), S. 67.
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Wagner, G. (1995). „Mit Newtons Geist“. In: Wagner, G. (eds) Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03568-4_5
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