Skip to main content

Zwischen „Inflationsmusik“ und „gemäßigtem romantischem Konservativismus“

Der Bochumer Orchesterspielplan 1919–1933

  • Chapter
Keine Experimentierkunst
  • 28 Accesses

Zusammenfassung

Vemrsacht durch die Bemühung, im Rückgriff auf wilhelminische Ideale auch in der sogenannten,Provinz‘ eine Art Bildungskultur zu etablieren, gewinnt im Verlauf der Weimarer Jahre die Bewertung der gesellschaftlichen Funktion von Musikkultur eine gänzlich neue Qualität, die sich nicht zuletzt in dem sprunghaften Anstieg der Zahl von Publikationen zu Belangen des Konzertlebens äußert. Zu einem zentralen Thema der in der zeitgenössischen Fachpresse geführten Diskussion gerät dabei die Frage der Gestaltung von Orchesterspielplänen, denn „das von Fall zu Fall als geeignet festzulegende Programm“ gilt nunmehr als „das Erziehungsmittel, mit Hilfe dessen Orchester und Publikum durch den Orchesterleiter den Weg geführt sein wollen und sollen, den der Geist der Musik durch die Komposition vorschreibt“1. Dabei henscht Einigkeit darüber, daß mit der derart erhöhten Anforderung an das Konzertprogramm notwendigerweise eine Neudefinition der Aufgaben aller am Konzertbetrieb Beteiligten einherzugehen habe: Nur ein gleichermaßen verantwortliches Zusammenwirken von Publikum, Dirigent und Musiker — sei es als Solist oder als Mitglied der Orchestergemeinschaft — ermögliche eine gelungene Errichtung einer „musikalische[n] Hochkultuir 2. Eine Vielzahl von Faktoren wird dabei von verschiedenen Autoren zu bedenken gegeben: „Geschmack und Neigung des Publikums, […] Zeitumstände, Jubiläen, […] finanzielle I_eistungsfähigkeit“, allem voran aber der „Wunsch und die Forderung, stets Neues zu bringen, Neues zu hören, dem andererseits das konservative, ja pietätvolle Haften an dem bewährten Guten Alten gegenübersteht“3

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Notizen

  1. Wolfgang von Hauenschild, Von den Grundlagen der Programmbildung in Orchesterkonzerten, in: Pult und Taldstock 1 (1924) 5, S. 76.

    Google Scholar 

  2. Ebenda.

    Google Scholar 

  3. Karl Stengel. Statistisches aus Konzertsaal und Theater, in: Zeitschrift für Musik 93 (1926), S. 680.

    Google Scholar 

  4. Bemhard Paumgartner, Das Symphonieorchester in der Provinz, in: Pult und Taktstock 1 (1924) 3, S. 38.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Dörte Schmidt Brigitta Weber

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1995 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Schmidt, D., Weber, B. (1995). Zwischen „Inflationsmusik“ und „gemäßigtem romantischem Konservativismus“. In: Schmidt, D., Weber, B. (eds) Keine Experimentierkunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03567-7_19

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03567-7_19

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01265-4

  • Online ISBN: 978-3-476-03567-7

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics