Zusammenfassung
Mit der Verpflichtung der 23jährigen Wigman-Schülerin Yvonne Georgi an die Städfischen Bühnen beginnt 1926 in Hannover eine über 20jährige kontinuierliche Tanzpflege. Georgi kann unmittelbar an die Arbeit von Max Terpis anschließen, der erst im Sommer 1924 an die Berliner Staatsoper gewechselt hat. Die Arbeit des außergewöhnlichen Teams, das er mit Richard Lert und Hanns Niedecken-Gebhard bildete1, steht bei Publikum und Presse und natürlich auch noch im Haus in lebendiger Erinnerung und so ist es bei Yvonne Georgis Eintritt selbstverständlich, daß neben Balletteinlagen in Opeminszenieningen eigene große Ballettabende (im Opernhaus) und Kammertanzabende (im Schauspielhaus, der sogenannten „Schauburg“) stattfinden. Georgi schreibt 1928, dies bestätigend:
„Das Hannoversche Opernhaus ist eines der wenigen Theater, für die das Ballett nicht nur eine Luxusangelegenheit oder eine Art Hausstatisterie ist, sondem eine Notwendigkeit des gesamten künstlerischen Betriebes. Das Ballett hat seine eigenen Abende, und auch innerhalb der Oper gelangt es zu besonderer Bedeutung, indem man die Bereicherung des Bühnenbildes duren eine sinnvoll angepaßte Tanzeinlage erkannt hat.“2
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Notizen
Yvonne Georgi, Tanzregie, in: Bläitter der Stäidtischen Bühnen Hannover, (1927/28) 12, S. 15f.; vgl. auch Yvonne Georgi, Theatertanz, in: Almanach der Städtischen Bühnen Hannover, 1929, S. 28.
Egon Wellesz, Der Thnz und die Bühne, in: Neue Musik-Zeitung 46 (1925) 3, S. 57f. In einem, drei Jahre später erschienenen Aufsatz formuliert Wellesz die Richtung dieser Fordemng noch deutlicher. „Nun muß auch dafür gesorgt werden, daß die Theaterleitungen dem tänzerischen Kunstwerk erhöhte Pflege zuwenden, daß die Opermegisseure nicht bei der Belebung der Chöre haltmachen, sondern in Zusammenarbeit mit den Ballettmeistern eine tänzerische Beseelung der Bühne zur Tat werden lassen. Denn es wird sich allzubald erweisen, daß die wenigen Effekte der,Bewegungsregie‘, die sich mit einem tänzerisch nicht geschulten Chorensemble erzielen lassen, rascher als man ahnt, abgebrannt sein werden, und daß auf die Dauer nur die technische Perfektion der Bewegung die allein von Tänzern erreicht werden kann, Aussicht auf Wirkung hat“; Egon Wellesz, Der neue Tanz und die Opembühne, in: Neue Musik-Zeitung 49 (1928) 7, S. 209–214.
Yvonne Georgi, Tamzregie, in: 75 Jahre Opemhaus Hannover. 1852–1927, hrsg. von den Städtischen Bühnen Hannover, Hannover 1927, S. 66f. Hier schreibt Georgi auch: „Die Blütezeit des Balletts schuf den Ballettmeister, der moderne Bühnentanz braucht zu seiner Gestaltung den Tanzregisseur.“
Theodor W. Werner, Tanzabend im Schauspielhaus, II. Die Musik, in: Hannoverscher Kurier, 14.4.1928.
Ebenda, Nr. 376.
Hans Heinrich Stuckenschmidt, Tanz und mechanische Musik, in: Der Scheinwerfer. Blätter der Städtischen Bühnen Essen 1 (1927/28) 17/18. S. 18f.
Ernst Wendt, Theater und Tanz, in: Die Zwanziger Jahre in Hannover, Ausstellungskatalog des Kunstvereins Hannover von Henning Rischbieter, Hannover 1962, S. 156.
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Schmidt, D., Weber, B. (1995). „Freie Bewegungen beseelter Körper“. In: Schmidt, D., Weber, B. (eds) Keine Experimentierkunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03567-7_13
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