Das Ballett

Zusammenfassung

Das Ballett erfreute sich am preußischen Hof im späten 18. Jahrhundert einer zunehmenden Wertschätzung. Die Vergrößerung des Balletts sowie die Einrichtung der Königlichen Ballettschule einerseits und die Einbeziehung von Tanz und Pantomime in die Opern sowie schließlich die Aufführung eigenständiger großer Ballette andererseits belegen dies auf eindrucksvolle Weise. Für den Hof war das Ballett schlechterdings ein unverzichtbarer Bestandteil der Opernvorstellung.¹ Neben der Hofoper waren deshalb die Schloßtheater wichtige Auftrittsorte für die Königlichen Tänzerinnen und Tänzer.² Auch am Nationaltheater war das Ballett ein wichtiger Bestandteil seines Spielplans, der zunächst von eigenen Tänzern,³ später vom Ballett der Hofoper bestritten wurde.⁴ Nach dem Vorbild der Hofoper wurden hier die großen Opern mit Balletteinlagen versehen.⁵ 1810 schließlich konnte von der Reck dem König die Versorgung der seit dem Herbst 1806 unbezahlten Tänzerinnen und Tänzer mit dem Argument empfehlen, daß das Ballett am meisten zu den Theatereinnahmen beitrage. Von der Reck wußte zu berichten, „daß zur Zeit der Franzosen sowohl, als jetzt [nach ihrem Abzug] das Haus gepfropft voll ist, sobald getanzt wird und sich meistentheils eine große Leere verspüren läßt, wenn kein Ballett gegeben wird“⁶