Zusammenfassung
Righinis Rezitativbehandlung folgt weitgehend den überlieferten Konventionen der Opera seria. Davon zeugt nicht nur die reiche Verwendung des Recitativo secco in den Opern Enea nel Lazio, Il trionfo d’Arianna und Tigrane, in denen das begleitete Rezitativ noch eine Ausnahme darstellt, sondern auch die meist einfache musikalische Gestalt seiner Accompagnati. Bezeichnend ist schließlich der seltene Gebrauch des Arioso, welches mit seiner Verknüpfung von metrisch gebundenem Gesang und Orchestersatz an sich stärkere musikalische Ausdrucksmöglichkeiten bot als die akkordische Begleitung der Deklamation und ihre Gliederung durch Orchestereinwürfe. Nur bedingt kann man dafür die Libretti des preußischen Hofpoeten de’Filistri verantwortlich machen. Nicht zu leugnen ist, daß sie kaum eine Soloszene ohne Arienabschluß enthalten, denjenigen Szenentypus also, der traditionell als großes Accomopagnato vertont wurde.1 Ohne Zweifel auch verpflichteten ihre reflektierenden, der Darstellung heroischer Exempla dienenden Monologe und Dialoge den Komponisten zu enger Bindung an die Textdeklamation, doch verzichtete Righini auch in seiner Oper Armida, die viel mehr Leidenschafts- als Heroendrama ist, auf eine reichere musikalische Gestaltung.
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Henzel, C. (1994). Die Rezitative. In: Die Italienische Hofoper in Berlin um 1800. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03565-3_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03565-3_16
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01263-0
Online ISBN: 978-3-476-03565-3
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