Zusammenfassung
So deutlich spürbar und im Einzelnen nachweisbar die fremden Einflüsse auf Texte und Musik der frühdeutschen Oper auch immer waren, so wird ihre Wirkungskraft doch noch bei weitem durch die Übereinstimmung der allgemein wirtschaftlich-gesellschaftlichen Zustände übertroffen, die die großen Handelsstädte Venedig und Hamburg verbindet und auf deren Boden die deutsche Barockoper letztlich in Hamburg ihren Höhepunkt erreichte. Es ist kein Zufall, daß sich hier nicht nur alle an der Verbindung von Musik und Drama interessierten Künstler zusammenfanden — mit Ausnahme des gebürtigen Hamburgers Johann Mattheson stammten sie alle aus Mitteloder Süddeutschland —, sondern daß gerade hier die vordem diffusen Versuche dazu sich zu einer eigenständigen Gattung konsolidierten. Dies vollendete sich bezeichnenderweise im Schaffen der jüngeren Generation, an deren Spitze Reinhard Keiser (1674–1739), Johann Mattheson (1681–1764) und Georg Philipp Telemann (1681–1767) standen. Sie bildeten gleichzeitig die Brücke zu den Hamburger Anfängen des Opernkomponisten Georg Friedrich Händel14. Diese drei Meister haben recht eigentlich die „Hamburger Barockoper“, cum grano salis das deutsche Gegenstück zur venezianischen Oper, verkörpert, wobei jedoch nur Keiser als ausgesprochener Opernkomponist im Stile der Venezianer in die Geschichte eingegangen ist, während die nicht minder bedeutenden einschlägigen Werke der beiden anderen Meister mehr am Rande ihres vielseitigen Schaffens standen.
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Notizen
Neudruck, herausgegeben von Klaus Zelm, in: Die Oper, Band I, 1975.
Herausgegeben von George Buelow als Band 69 des Erbe deutscher Musik, 1975.
Beide herausgegeben von Bernd Baselt als Band 20 und 21 der Telemann-Ausgabe, Kassel 1967 und 1969.
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Abert, A.A. (1994). Der Höhepunkt der Hamburger Barockoper. In: Geschichte der Oper. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_23
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03564-6
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