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Italienische Einflüsse und erste eigene Versuche

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Geschichte der Oper
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Zusammenfassung

Hof und Gesellschaft Frankreichs hatten bis weit ins 17. Jahrhundert hinein ihre Festlichkeiten mit „ballets de cour“ geschmückt, so wie die italienische Aristokratie noch lange Zeit über 1600 hinaus an „balli“ und „Intermedien“ festgehalten hatte. Während diese aber mehr und mehr hinter der anspruchsvollen Oper zurücktraten, die sich seit 1600 ihren Weg bahnte, blieb die Stellung der ballets de cour zunächst unerschüttert, obwohl mindestens seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts enge kulturelle Beziehungen zwischen Frankreich und Italien bestanden. War doch bereits Peris erste vollgültige Oper Euridice 1600 als Festoper zur Hochzeit des französischen Königs Heinrichs IV. mit Maria de’ Medici in Florenz uraufgeführt worden. Diese Königin rief nicht nur bald danach Rinuccini und Caccini mit Frau und Töchtern für mehrere Jahre an ihren Hof, sondern sie ließ auch die bedeutendsten italienischen Komödiantentruppen nach Frankreich kommen, die dort bald ebenso begehrt waren wie in Italien und durch ihr mehrfaches Hin und Her zwischen den beiden Ländern eine wertvolle Vermittlerrolle spielten. So war der „Stile nuovo“ in Frankreich keineswegs unbekannt, wenn er auch durch den Gegensatz zu der streng metrisch gebundenen französischen Vokalmusik vielfach auf Widerstand stieß. Ganz deutlich schieden sich jedoch die Geister, als Kardinal Mazarin, ein gebürtiger Florentiner, der seit dem Tod Ludwigs XIII. 1643 mit dessen Witwe, Anna von Österreich, zusammen die Regentschaft für den erst 4 1/2-jährigen Ludwig XTV. führte, zum ersten Male italienische Opern in Paris aufführen ließ. Dabei beschränkte er sich nicht auf eine Komödiantentruppe, sondern stellte in umfangreicher Korrespondenz mit den verschiedensten italienischen Höfen ein ausgesuchtes italienisches Opernpersonal zusammen.

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© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Abert, A.A. (1994). Italienische Einflüsse und erste eigene Versuche. In: Geschichte der Oper. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_10

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01261-6

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