Zusammenfassung
Wenige musikalische Gattungen sind so in das gesellschaftliche Leben ihrer Zeit eingeordnet, ja, von ihm abhängig, wie die Oper. Ein extremes Symbol hierfür ist die schicksalsträchtige Tatsache, daß es die Wirren und Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges waren, die Deutschland auf der Opernbühne gegenüber Italien und Frankreich ins Hintertreffen brachten. Fehlten doch unter den damaligen Verhältnissen sowohl den Höfen und den städtischen und privaten Unternehmern oder Wandertruppen als auch dem jeweiligen denkbaren Publikum die Mittel zur Finanzierung bzw. zum Besuch derartig kostspieliger Darbietungen. Die Oper war, wie auch ihre nicht minder aufwendigen Vorläufer1, eben in ihren Anfängen ein Statussymbol, mit dessen vor allem szenischer Pracht und Einfallsreichtum sich die einzelnen Höfe gegenseitig den Rang abzulaufen suchten, wobei sie auch hinsichtlich des Sängerpersonals keine Kosten scheuten. Die Aufführungen waren also primär gesellschaftliche Ereignisse, bei denen man nur zwischen Veranstaltern und Gästen, aber nicht zwischen Darstellern und Publikum unterscheiden konnte, denn erstens waren sie vollständig oder doch fast ranggleich, und zweitens fehlte den „Gästen“ das Recht des „Publikums“ zur Stoffwahl und zur Kritik.
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Abert, A.A. (1994). Einleitung. In: Geschichte der Oper. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01261-6
Online ISBN: 978-3-476-03564-6
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