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Deutsche Emigration und Amerikanische Germanistik

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Zusammenfassung

Zu allererst ein, besonders in Deutschland, furchtbares Geständnis: ich bin für theoretische Abstraktionen absolut unbegabt. Dagegen finde ich pragmatische Folgerungen unwiderstehlich. Mein Denken ist seit meiner Geburt induktiv, nicht deduktiv. Ich bewundere die zünftigen Philosophen, aber, nachdem ihre stratosphärischen Gedankengänge erst einmal meinen Kopf kennengelernt haben, verlassen sie ihn mit Entsetzen. Dagegen liebe ich die philosophes. Mit Montaigne, Voltaire, Goethe und Fontane kann ich etwas anfangen. Höchstwahrscheinlich hätte mich dieses Manko in Deutschland für immer und ewig als Universitätsgermanisten disqualifiziert — einem Lande, in dem mir viele Germanisten immer noch wie verhinderte Philosophen vorkommen. Es war also vielleicht mein Glück, daß ich nie in Deutschland studiert habe, daß ich die Germanistik in Frankreich und dann in Amerika erlernt habe, wo es genügte, historische Kenntnisse und Einfühlung in literarische Texte zu besitzen, um von der Gilde ernst genommen zu werden — jedenfalls damals.

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Walter Schmitz

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© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Remak, H.H.H. (1994). Deutsche Emigration und Amerikanische Germanistik. In: Schmitz, W. (eds) Modernisierung oder Überfremdung?. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03563-9_19

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03563-9_19

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01259-3

  • Online ISBN: 978-3-476-03563-9

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