Zusammenfassung
Der Begriff der Genealogie der Schrift ersetzt im folgenden die Konstellation von Werk und Biographie, aus der sich das ikonische Goetheverständnis zusammengesetzt hat. Mit Hilfe dieser ins Innere einer Entwicklungsdynamik hineinzielenden Perspektive sollen die isolierten Faktoren der »Schrift«, des »Lebens« und der »Entwicklung« in neuartiger Weise aufeinander bezogen werden. Herkömmliche Arbeitsbegriffe wie gerade »Werk« oder »Biographie« relativieren dabei ihre tradierte Bedeutung, ohne als Verständigungsebenen ganz verabschiedet zu werden. Was sich ändert, ist ihr Stellenwert innerhalb der Theorie insgesamt. Die Begriffe erfahren nunmehr einen metaphorischen Gebrauch, sie dienen als erste Orientierungshilfen und als Verständigungsvehikel auf einer deskriptiven und primären Ebene. Darüber hinaus verfolgt jedoch die Genealogie der Schrift eine weiterführende Ergründung der Zusammenhänge, die im Text und im Umfeld des Textes auftauchen. Als ästhetische Theorie ist sie zuallererst Texttheorie.
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Schärf, C. (1994). Zum Begriff einer Genealogie der Schrift. In: Goethes Ästhetik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03562-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03562-2_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01258-6
Online ISBN: 978-3-476-03562-2
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