Zusammenfassung
Am Anfang des zo. Jahrhunderts beschäftigte Goethe nicht allein Philologen und Interpreten, deren Eifer sich in zum Teil monumentalen Darstellungen niederschlug. Goethe bildete auch einen imaginären Orientierungspunkt solcher Autoren, die wesentlich die Erscheinungsformen moderner Literatur mitgeprägt haben. Ihnen konnte man gewiß nicht blinde Ergebenheit an den Dichter unterstellen. Dennoch hielt ihr Widerstand und Innovationswille gegenüber den traditionellen literarischen Sujets bei dem Namen Goethe inne und erfuhr vielfach produktive Lähmung oder respektvolles Zurückweichen. Goethe war der Kristallisationsfaktor deutscher Kultur; gegenüber seinem Werk und seiner Biographie galt es, Position zu beziehen. Wer um 1900 in deutscher Sprache schreiben wollte, kam an Goethe nicht vorbei.
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Schärf, C. (1994). Individuum und Universalität. In: Goethes Ästhetik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03562-2_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01258-6
Online ISBN: 978-3-476-03562-2
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