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»… dieses zweidimensionale Variété, das der Kinema ist«

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Zusammenfassung

Die ›Wiege‹ des deutschen Kinos schaukelte auf doppeltem Boden: Mit der einen Kufe stand sie auf dem Jahrmarkt, wo die Kinematographie durch reisende Schausteller verbreitet wurde, und mit der anderen im Varieté. Das letztere Standbein war allerdings das stämmigere, denn den größeren Einfluß auf das neue Medium hatte das Varieté, das ihm, meist als Schlußnummer, nicht nur das erste kontinuierliche Forum bot, sondern auch das Vorbild zur Gestaltung der Kino-Kultur.

Ferdinand Hardekopf: Die Karriere des Kinematographen. In: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 556, 28.11.1910.

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Anmerkungen

  1. Ernst Schultze: Der Kinematograph als Bildungsmittel. Eine kulturpolitische Untersuchung. Halle a.d.S.: Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses 1911, S. 15 (Hervorhebung im Original sperrgedruckt).

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  2. Zur Geschichte des Varietés vgl. Ernst Günther: Geschichte des Varietés. Berlin/DDR: Henschel 1981, bes. S. 127ff. (S. 139ff. für den Zeitraum nach 1880); Wolfgang Jansen: Das Varieté. Die glanzvolle Geschichte einer unterhaltenden Kunst. Berlin: Edition Hentrich 1990.

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  5. Anonym (Arthur Mellini?): Grundregeln für Programm-Zusammenstellungen. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 116, 5.10. 1910 (im Original abgesetzt); meist zitiert nach Walter Panofsky: Die Geburt des Films. Ein Stück Kulturgeschichte. Versuch einer zeitgeschichtlichen Darstellung des Lichtspiels in seinen Anfangsjahren. 2. erweiterte Auflage. Würzburg: Konrad Triltsch 1944, S. 60 (Druckfehler: Aktualität).

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  6. Arthur Mellini: Sachgemäße Kontrolle im Zuschauerraum. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 100, 25.6.1910.

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  11. Guido Seeber: Vom Film meines Lebens. In: A. (Alex) Kossowsky (Hg.): Taschenbuch des Kameramannes. Berlin: Max Mattisson 1928, S. 273–291; S. 279. Zur Entwicklung durch-schnittlicher Filmlängen vgl. Birett: Filmangebot, S. XV (ab 1906 über 100 m; 1910 156 m; 1911 212m). Grob kann man für die Kurzfilmzeit in Deutschland setzen, daß sich übliche Maße je nach Sujet auf rund 3 bis 10 Minuten und Filmlängen von ca. 30 bis ca. 200–250 m beliefen. Filme über dieses Maß gab es zwar (von 1907 an mit den Jahren zunehmend), doch wie Seeber sagte, waren Längen um 300 Meter in Kinokreisen nicht gern gesehen. Eine Spieldauer in Minuten läßt sich aus Meterangaben nicht genauer bestimmen, weil mit stark abweichenden Aufnahmegeschwindigkeiten (Bildern pro Sekunde) gearbeitet wurde; vgl. Werner Sudendorf: Variationen der Geschwindigkeit. In: SDK (Hg.): Film und Fernsehen in Forschung und Lehre, Nr. 8 (1985), S.114–119. Gerade in der frühen Zeit muß man sich auf Unterschiede von ca. 20 bis hin zu 12 B/sek gefaßt machen. Als Faustwert galt seinerzeit, pro 100 Meter 5 Minuten Dauer zu rechnen, was der Geschwindigkeit von ca. 16 B/sek entsprach (vgl. Hans Schmidt: Kino-Taschenbuch für Fachleute und Amateure. Berlin: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1926, S. 159, S. 259). Frühe Kameras hatten normalerweise eine Justierung bei acht Bildern pro Kurbelumdrehung (verstellbar), so daß sich bei zwei Umdrehungen pro Sekunde (zähle: 21 22) eine Näherung auf 16–18 B/sek ergab; auch Guido Seeber drehte bis 1912 mit 16 Bildern (vgl. Karl Hasselmann im Interview mit Gerhard Lamprecht am 25.8.1958; Archiv SDK). Ein exaktes Maß wird hier nicht relevant und jener Faustwert zur Orientierung hinlänglich sein.

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  12. Vgl. Helmut H. Diederichs: Die Anfänge der deutschen Filmpublizistik 1895 bis 1909. Die Filmberichterstattung der Schaustellerzeitschrift ›Der Komet‹ und die Gründung der Filmfachzeitschriften. In: Publizistik, Heft 1, 1985, S. 55–71; S. 57ff. Kurztitel: Diederichs: (Komet).

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  13. Karl A. Geyer: Erinnerungen eines Filmtechnikers. In: Kino-Technik, Nr. 2, 1956, S. 64–66; S. 66; ders.: Mutoskop und Biograph-Film. (Brief von Geyer an Albert Narath vom 14.1.1956.) In: Karl A. Geyer zum Gedenken. Sonderdruck Kino-Technik, Heft 11, 1964, o.S. Der zweite, größere Aufgabenbereich waren Herstellung und Betrieb der ›Mutoskop‹-Guck-kasten-Automaten, in denen Filme entsprechend umgearbeitet ebenfalls verwertet wurden. Geyer erzählt, daß 1906 etwa 500 Mutoscope in Betrieb waren, die größtenteils vom Deutschen Flottenverein auf Bahnhöfen aufgestellt und betreut wurden. Außerdem standen Mutoscope in größeren Lokalen, Hotelhallen oder Ausstellungsräumen, allein in der Berliner ›Passage‹ etwa 15, im Hotel ›Heidelberger‹, Friedrichstraße, weitere 15 bis 20. Die Kassetten für die eingeworfenen Groschen faßten ca. 50 Mark, und Geyer erinnerte sich, daß sie oft mehrmals täglich geleert wurden. (Sonderdruck Kino-Technik.)

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  14. George A. Gottlieb: Psychology of the American Vaudeville Show From the Manager’s Point of View. In: Current Opinion 60, April 1916; zit.n. Allen: Vaudeville and Film, S. 50.

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  22. Emil Perlmann (aus Apollo-Theater, Düsseldorf) in: Der Artist, Nr. 1091, 7.1.1906.

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  23. Guido Seeber: Der praktische Kameramann. Bd. 1. Berlin: Verlag der Lichtbild-Bühne 1927. Neu: Frankfurt a.M.: Deutsches Filmmuseum 1980 (Guido-Seeber-Werkausgabe, Bd. 2.), S. 67.

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  24. Willy Rath: Zur Kino-Frage. In: Der Kunstwart, 1. Septemberheft 1912, Heft 23, S. 299–303; hier S. 299.

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  26. Paul Schultze-Naumburg: Über Kunstpflege im Mittelstande. In: Der Kunstwart, Nr. 12, 2. Märzheft 1898, S. 383–385; S. 383. Die Angaben beziehen sich auf Einkommen von Männern; Frauen wurden in gleichen Berufen um bis zur Hälfte schlechter bezahlt. Vgl. Lily Braun: Die wirtschaftliche Lage der Lehrerinnen. In: dies.: Die Frauenfrage. Leipzig: S. Hirzel 1901. Neu in: Elke Frederiksen (Hg.): Die Frauenfrage in Deutschland 1865–1915. Stuttgart: Reclam 1981, S. 328–330.

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  27. Vgl. William G. Berger: Barmen. In: Der Kinematograph, Nr. 10, 10.3.1907. (Aus der Praxis.)

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  28. Zu Preisniveaus von Panoramen in der Provinz vgl. Wiltrud Henningsen: Die Entstehung des Kinos in Münster. Münster: (Privatdruck) 1990, S. 32–34 (Normalpreis 1889ff. 30 Pfg.; Spezialangebot 1895 20 Pfg.); Jörg Gremmler: Materialien und Texte zur Braunschweiger Kinogeschichte. Examensarbeit zur Abschlußprüfung im Fachbereich Visuelle Kommunikation der Hochschule für Bildende Künste Hamburg 1983 (unveröffentlicht), S. 18 (dieselben Niveaus); Paech: Kino zwischen Stadt und Land, S. 12 (Abb. eines Inserats von 1896: 30 Pfg.). Zum Angebot von Panoramen vgl. Paech, ebd., S. 11–12; Gremmler, ebd., S. 18f. (zitiert Lokalbericht der Braunschweiger Landeszeitung vom 20.4.1906). Kinogründungskonjunktur und deren Auswirkungen.

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Müller, C. (1994). »… dieses zweidimensionale Variété, das der Kinema ist«. In: Frühe deutsche Kinematographie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03560-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03560-8_2

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