Zusammenfassung
Wir haben uns heute hier in Nürtingen zu einer Tagung versammelt, urn den 150. Todestag des Dichters Friedrich Hölderlin zu feiern. Ich persönlich als amerikanischer Forscher über Hölderlin betrachte es als eine ganz besondere Ehre, den weiten Weg aus meiner Heimat in New England und von meiner Universität Yale hierher zu machen, um diesen Beitrag zu unserer festlichen Zusammenarbeit aus einer bestimmten internationalen Perspektive anzubieten. Gestern hatten wir Gelegenheit bei dem Vortrag von Jean-Pierre Lefebvre aus Paris, den französischen Geist (oder besser gesagt: l’esprit) in Verbindung mit dem exotischen Bilde der Schiffswerften in Bordeaux und den Entdeckungsreisen von Colomb bei Hölderlins spätem Hymnenfragment zu hören. Heute hören Sie als Gegenbild dazu und zugegebenerrnaßen aus der völlig anderen Haltung der amerikanischen Forschungsweise — oder darf ich von dem Geist und der Tradition meiner Heimat in New England reden? — einen hermeneutischen Versuch, die gewaltige Kraft der dichterischen Sprache Hölderlins in der späten Hymne »Patmos« auszulegen. Dieser Gegensatz in der Art und Weise des Vortrags möchte als Zeichen für die internationale Wirkung dieser Dichtung in der ganzen literarischen Welt dienen. Auch bei uns an der Küste von Connecticut kann die Stimme Hölderlins vernommen werden.
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Hamlin, C. (1994). Hermeneutische Denkfiguren in Hölderlins »Patmos«. In: Härtling, P., Kurz, G. (eds) Hölderlin und Nürtingen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03558-5_5
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03558-5
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