Zusammenfassung
“Lieu de l’artifice et de l’errance, expression de l’inconscient collectif, théâ privilégié de l’insolite et du merveilleux,” so wird im Dictionnaire général du surréalisme et de ses environs Paris als Zentrum der surrealistischen Geographie charakterisiert.1 Nur den Surrealisten sei es im 20. Jahrhundert, in dem die literarischen Stadtdarstellungen Routinesache geworden seien, noch einmal gelungen, “der Stadt eine neue Physiognomie abzugewinnen”, so Karlheinz Stierle in einem Überblick über die literarischen Darstellungen von Paris seit dem 18. Jahrhundert:
Nach Notre-Dame und den Hallen [den Hauptschauplätzen bei Balzac und Zola, die Verf.] macht Aragon die Passage de I’Opéra, in deren Verschlafenheit das 19. Jahrhundert sich ins Zeitlose gerettet zu haben scheint, zum imaginaren, leeren Zentrurn von Paris, als Surrealist, der allein noch im Marginalen, Unbeachteten Zentren der Erfahrung zu endecken weiß.2
Dieses “Paris der Surrealisten”, das Marie-Claire Bancquart in ihrer materialreichen Untersuchung aus dem Jahre 1972 aus den Texten der Surrealisten rekonstruiert hat;’ hatte in den 30er Jahren insbesondere im sogenannten Passagenwerk von Walter Benjamin, in dem der Autor Paris als Ort der Moderne, als “Hauptstadt des 19. Jahrhunderts” freizulegen beabsichtigte, Spuren hinterlassen.4
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Klengel, S. (1994). “Leibräume” des Surrealismus — Voraussetzungen einer surrealistischen Topologie. In: Amerika-Diskurse der Surrealisten. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03557-8_2
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