Zusammenfassung
Woran erkennt man eine Erzählung? Welche Strukturen und Verfahren kennzeichnen sie? Diese Fragen zielen auf Universalien, auf unveränderliche und allgemeingültige Strukturen des Erzählens, die den individuellen Erzählungen zugrunde liegen. Für einfache Erzählformen wie Volksmärchen sind solche allgemeinen Strukturen früh postuliert worden (Propp 1928). Schwieriger wird es dagegen bei den literarischen Erzählgattungen, da diese von der spielerischen Auseinandersetzung, vom Bruch mit den Regeln und Konventionen der Sprache und mit den Merkmalen der Gattung und damit von historischer Veränderung leben. Deshalb kann die Beschreibung narrativer Verfahren immer nur eine relative Allgemeingültigkeit beanspruchen. Welches Modell aus der Vielzahl der Analyseverfahren geeignet ist und welche Terminologie sich im Einzelfall anbietet, muß jeweils in bezug auf die konkrete Erzählung entschieden werden. Schon Roland Barthes hat sein rigides Analyseverfahren in der Lektüre einer Novelle von Balzac zurückgenommen und für die Orientierung an der Individualität der Erzählung plädiert (Barthes 1987). Deshalb sollen hier eine Reihe von erzähltheoretischen Grundbegriffen, die zum Teil in unterschiedlichen Theoriekontexten entwickelt worden sind, anhand eines konkreten Textes vorgestellt werden.
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Schardt, R. (1995). Narrative Verfahren. In: Pechlivanos, M., Rieger, S., Struck, W., Weitz, M. (eds) Einführung in die Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03544-8_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01225-8
Online ISBN: 978-3-476-03544-8
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