Zusammenfassung
Wissenschaften bestimmen sich durch ihren Gegenstand und ihre Techniken, Wissen über ihn zu gewinnen und zu vermitteln. In gleichem Maße bestimmen sie sich durch ihren institutionellen Ort und durch ihre gesellschaftliche Funktion. Das gilt auch für die Wissenschaft von der Literatur. Ihre Institutionen sind Hochschulen und Wissenschaftsverlage, Fachzeitschriften und Bibliotheken, Seminare und Kongresse. Was aber ist ihr Gegenstand? Gehört dazu nur schöne oder auch triviale, nur fiktionale oder auch Sach-Literatur, interessieren mehr die klassischen oder die jeweils allerneusten Texte? Was ist mit anderen Medien wie dem Theater oder Kino und Fernsehen? Geht es um Geschichte oder Theorie, um Rezeption oder Produktion, um Entstehung oder Wirkung, um soziale, kulturelle oder ästhetische Funktionen? Oder auf anderer Ebene gefragt: Wozu dient all das, was gelehrt und gelernt wird? Findet hier eine aussterbende Kulturtechnik ihr letztes Reservat, gibt eine kritische Reflexion unverzichtbare Denkanstöße oder bereiten sich die Technologen der Informations- und Freizeitgesellschaft auf ihren Einsatz vor?
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Pechlivanos, M., Rieger, S., Struck, W., Weitz, M. (1995). Grenzziehungen: Literatur — Wissenschaft — Theorie. In: Pechlivanos, M., Rieger, S., Struck, W., Weitz, M. (eds) Einführung in die Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03544-8_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03544-8
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