Zusammenfassung
Calvins theologisches Hauptwerk beginnt mit einer Auseinandersetzung darüber, was Gott-Erkennen sei. Dabei wird der Inhalt der Gottes-Erkenntnis, fürs erste: Gott der Schöpfer, Erhalter und Lenker der Welt, der allmächtige Herr, gerechte Richter und barmherzige Vater der Menschen, die biblische Gottes-Vorstellung also, gar nicht zur Diskussion gestellt, sondern als wahr vorausgesetzt. Die Kenntnis des so verstandenen Gottes sei dem Menschen-Herzen eingepflanzt, und außerdem leuchte sie dem Menschen aus dem Welt-Gebäude und dessen beständiger Leitung entgegen. Wenn die Menschen diese Gottes-Vorstellung zurückweisen, so ist dies, wie vor allem die »schändliche Mannigfaltigkeit der Philosophien«, für Calvin ein Zeichen dafür, daß die natürliche Gottes-Erkenntnis leicht verdunkelt werden kann, daß die menschliche Erkenntnis nicht zureicht, um den wahren Gott zu erkennen. Der Mensch bedarf demnach einer besseren Stütze als des natürlichen Lichts: des Wortes Gottes, als des Zeugnisses Gottes über sich selbst, das in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments dargeboten wird. Von der Autorität der Heiligen Schrift überzeugt den Menschen das innere Zeugnis des heiligen Geistes. Der nämliche Geist, der durch den Mund der Propheten gesprochen hat, besiegelt, in uns wirkend, die Wahrheit der Schrift.
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© 1996 Springer-Verlag GmbH Deutschland and Jenny Strauss Clay
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Strauss, L. (1996). Die Kritik an Calvin. In: Meier, H. (eds) Die Religionskritik Spinozas und zugehörige Schriften. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03540-0_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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