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Zusammenfassung

In der deutschsprachigen Literatur über Benjamin hat es sich eingebürgert, den Philosophen in einem Atemzug mit Horkheimer, Adorno und Marcuse zu nennen. Das ist jedoch sachlich wie historisch insofern nicht ganz korrekt, als Benjamins “Marxismus” eine andere Genese hat als der Marximus der Frankfurter Schule. Zudem hat sich Benjamin erst während der dreißiger Jahre an den Arbeiten des Instituts beteiligt, daß heißt zu einer Zeit, als die theoretische Konzeption der Frankfurter weithin festlag. Erinnert sei daran, daß Benjamin als Mitarbeiter der Zeitschrift für Sozialforschung nur einige Beiträge geliefert hat, deren Erstfassungen keineswegs den Beifall Horkheimers und Adomos fanden. Ich nenne die Arbeit von 1934 Zum gegenwärtigen gesellschaftlichen Standort des französischen Schriftstellers, das Sammelreferat Probleme der Sprachsoziologie von 1935, den berühmten Aufsatz über Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit von 1936, die Arbeit über Eduard Fuchs von 1937, die Motive der Geschichtsphilosophischen Thesen vorwegnimmt, und schließlich die bedeutende Studie Über einige Motive bei Baudelaire von 1939/40. Benjamin spricht hier als Geschichtsphilosoph, und ebendies verbindet ihn mit Intentionen der Frankfurter Schule.

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Anmerkungen

  1. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte, Band I: Die Vernunft in der Geschichte, hrsg. von Johannes Hoffmeister, Hamburg 1955, S. 29.

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  2. Benjamin, Eduard Fuchs, der Sammler und der Historiker, in: Gesammelte Schriften II. 2, hrsg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt am Main 2 1977, S. 467f.

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  3. Benjamin, Über den Begriff der Geschichte, in: Gesammelte Schriften I. 2, 1.c., Frankfurt am Main 21978, S. 693.

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  4. Cf. Fritz Wagner, Der Historiker und die Weltgeschichte, Freiburg/München 1965, S. 58.

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  5. Cf. hierzu auch Krista R. Greffrath, Metaphorischer Materialismus. Untersuchungen zum Geschichtsbegriff Walter Benjamins, München 1981.

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  6. Benjamin, Gesammelte Schriften, V.1, 1.c., Frankfurt am Main 1982, S. 589.

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  7. Heinz-Dieter Kittsteiner, Die ‘Geschichtsphilosophischen Thesen’, in: alternative, 56/57, Okt./Dez. 1967, S. 246.

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  8. Lukács, Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik, Darmstadt und Neuwied 1968, S. 279.

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  9. Nietzsche, Werke Bd. III1, hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, Berlin/New York 1972, S. 289f.

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  10. Brief vom 7.3.1931 an Max Rychner, in: Benjamin, Briefe, hrsg. von Gershom Scholem und Theodor W. Adorno, Frankfurt am Main 1966, S. 523.

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  11. Benjamin, Über den Begriff der Geschichte, in: Gesammelte Schriften, 1.2., 1.c., Frankfurt am Main 1978, S. 700.

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  12. Benjamin, Gesammelte Schriften, V.1, 1.c., Frankfurt am Main 1982. S. 588f.

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René Buchholz Joseph A. Kruse

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© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Schmidt, A. (1994). Walter Benjamin und die Frankfurter Schule. In: Buchholz, R., Kruse, J.A. (eds) »Magnetisches Hingezogensein oder Schaudernde Abwehr«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03534-9_6

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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