Zusammenfassung
Es ist allgemein anerkannt, daß etwa um 1890 sich im Bereich der literarischen Intelligenz ein tiefgreifender Paradigmenwechsel beobachten läßt, der bis 1914 im großen und ganzen abgeschlossen ist. Spätestens 1900 wird »Leben« zum »zentralen Begriff der Epoche« (WD. Rasch) [1] und bleibt es mindestens bis 1930 [2]. Um 1930 wird die »Lebensphilosophie« im engeren Sinne abgelöst von der Existenzphilosophie bzw. der philosophischen Anthropologie, die zwar den Begriff »Leben« nicht mehr in den Mittelpunkt stellen, aber in der Kontinuität der Lebensphilosophie zu sehen sind [3]. Dazu kommt bei der Linken die Rezeption der Psychoanalyse, die sich ebenfalls mit dem irrationalen »Leben« beschäftigt. Auf dem Gebiet der Philosophie reicht also die Hegemonie lebensphilosophischer Denkmuster bis ca. 1955/60. Ähnliches gilt für die Literatur, die in ständiger, fast symbiotischer Beziehung zur nichtakademischen Philosophie steht.
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Lindner, M. (1994). Zur Entstehung und Entwicklung der Lebensideologie im historischen Kontext. In: Leben in der Krise. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03530-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03530-1_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00996-8
Online ISBN: 978-3-476-03530-1
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