Zusammenfassung
Als Angehöriger einer schon etwas angestaubten Disziplin kann man sich in freudiger Erwartung, aber auch mit gewissen Vorbehalten die Frage stellen, ob die Zukunft der Kunstgeschichte im Computer steckt. — So war es als Referatsthema vorgesehen für die Konstanzer Tagung, wo dann so recht deutlich wurde, daß solches Fragen zu einer prekären, aber auch reizvollen Spagatstellung führt: nämlich über jene neueren Territorien hinweg, die unter dem Sammelbegriff Medienwissenschaften angesprochen werden. Das Fazit aus kunsthistorischer Sicht wie aus der EDV-Perspektive war, daß die Bildwissenschaften alle im selben Boot sitzen. Sie müssen sowohl die apparativen Evolutionsschübe, sozusagen von der camera obcura bis zum supertwisted display, sowie deren Folgen, als auch den eigenen Umgang mit Bildern — und nicht nur den mit der Wissenschaftssprache — verdauen und wiederkäuen. Bei dieser interdisziplinären Nabelschau schälen sich schnell einige gemeinsame Grundmuster heraus. So verschiedenartig sich Techniken und ihre Produkte ausnehmen, so anhaltend gleichartig zeigen sich die menschlichen Rezeptoren, so als ob sich manche Situationen und Debatten regelmäßig wiederholt hätten, was einigermaßen paradox anmutet. Grund genug, über diese déjà-vu-Gefühle und deren Hintergründe auch schriftlich nochmals kurz nachzudenken.
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Clausberg, K. (1994). Medienmix — im Kopf und vor Augen. In: Paech, J. (eds) Film, Fernsehen, Video und die Künste. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03527-1_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03527-1_23
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00994-4
Online ISBN: 978-3-476-03527-1
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