Zusammenfassung
In der Geschichtsschreibung der Armut und der Armenpflege im Europa der Frühen Neuzeit hat ein Wechsel der Perspektive stattgefunden. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren Theologen, Historiker und Sozialwissenschaftler überzeugt, die Reformation habe eine Umstrukturierung der Armenpflege herbeigeführt; man wies in diesem Zusammenhang auf die »fundamentalen« Unterschiede zwischen Protestanten und Katholiken im Umgang mit den Armen hin. Die neue protestantische Lehre, so argumentierten die Wissenschaftler, habe die Säkularisierung der Fürsorge gefördert, indem sie die »guten Werke« (darunter auch die Almosengabe) als direktes Mittel zum Erlangen des Heils bestritt. Dass in den protestantischen Ländern die weltlichen Behörden die Verantwortung für die Armenpflege übernahmen, sah man als direkte Folge der reformatorischen Theologie. Man schrieb der protestantischen Kirche neue Methoden im Umgang mit der Armut und dem Betteln zu. Katholische Historiker des späten 19.
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Robert Hitchcock, A Pollitique Platt for the Honour of the Prince … , London, 1580, S. 20v.
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Jütte, R. (2000). Die Neuorganisation der Armenpflege. In: Arme, Bettler, Beutelschneider. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03511-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03511-0_7
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1118-5
Online ISBN: 978-3-476-03511-0
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