Zusammenfassung
Im lateinischen Westen ging die klassische Tradition allmählich verloren, und die Naturphilosophie sah sich zur Magd von Theologie und Religion degradiert. Was aber geschah in dieser Zeit im griechischsprachigen Osten? Zwar traf den Osten ein ähnlich schweres Schicksal wie den Westen — Invasion, wirtschaftlicher Niedergang und gesellschaftliche Aufruhr-, die Folgen waren hier jedoch weniger dramatisch. Die politische Lage blieb stabiler, während sich der Ostteil des Römischen Reichs allmählich vom Westen löste und jenes Reich entstand, das wir heute Byzanz oder Byzantinisches Reich nennen. Seine Hauptstadt war Konstantinopel (das heutige Istanbul). Daß Konstantinopel erstmals im Jahre 1203 von feindlichen Truppen eingenommen wurde, während Rom schon im fünften Jahrhundert Plünderern zum Opfer fiel, sagt einiges aus über den Grad relativer politischer Stabilität. Eine höhere soziale und politische Stabilität war gleichbedeutend mit größerer Kontinuität an den Schulen; die Tradition der klassischen Bildung verlor sich in Byzanz langsamer und ging nie vollkommen unter. Und natürlich sah sich Byzanz niemals durch eine Sprachbarriere von den Originalquellen der griechischen Lehren getrennt.1
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Lindberg, D.C. (1994). Naturwissenschaft im Islam. In: Von Babylon Bis Bestiarium. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03506-6_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03506-6_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00958-6
Online ISBN: 978-3-476-03506-6
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)