Zusammenfassung
Die Verletzung des Körpers ist eine notwendige Konsequenz der Figurenkonstellation der Novelle, die das Glück des einen auf das Unglück des andern baut. Das Mittel, das Glück zu fassen, ist der Betrug. Sobald die Gattung sich als solche profiliert, sobald also die Stilmittel bewußt eingesetzt werden, muß auch der Betrug eine Figuration, eine allegorische Verkörperung erfahren. Betrug ist die in Handlung überführte Unvereinbarkeit von Schein und Sein. An der Figur, die diese Konstellation inkarniert, muß daher Vertrauenswürdigkeit geradezu unübersehbar sein, denn: je größer der Glauben an sie, desto verwerflicher die Infamie ihrer Lüge.
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Walter Pabst: Novellentheorie und Novellendichtung. Heidelberg 1967.
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Schlaffer, H. (1993). Der Franziskaner. In: Poetik der Novelle. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03505-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03505-9_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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