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Die Älteste Vita Genovefae

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Frauen, Heiligkeit und Macht
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Zusammenfassung

Bereits B. Krusch erkannte in der von ihm als Vita A bezeichneten Fassung der Vita Genovefae, die er 1896 edierte,1 die älteste der fünf frühmittelalterlichen Rezensionen dieser Vita.2 Der Autor dieser Vita ist uns nicht namentlich bekannt. Auch ein Prolog oder ein Widmungsbrief, der Aufschlüsse über seine Person und den Entstehungszusammenhang der Vita geben könnte, ist nicht überliefert. Aus den Nachrichten über Genovefas Leben und der Angabe, daß ihr Tod zum Zeitpunkt der Abfassung der Vita 18 Jahre zurücklag,3 ergibt sich eine Datierung auf etwa 520.4

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Literatur

  1. MGH SS rer Mer III, 1896, S. 215–298 (im folgenden nach dieser Ausgabe zitiert als V. Gen. A). Zur Qualität dieser Edition und einigen Korrekturen M. Heinzelmann, Zum Stand der Genovefaforschung, in: DA 41, 1985, S. 532–548, hier S. 537f.

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  2. B. Krusch, Die Fälschung der Vita Genovefae, in: NA 18, 1893, S. 43–46; ders., Das Alter der Vita Genovefae, in: NA 19, 1894, S. 436ff.; ders., SS rer Mer III, S. 213ff. Zur Rangfolge und Datierung der vier weiteren frühmittelalterlichen Rezensionen dieser Vita,

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  3. J.-Cl. Poulin, Les cinq premières vitae de sainte Geneviève. Analyse formelle, comparaison, essai de datation, in: M. Heinzelmann, J-Cl. Poulin, Les Vies anciennes de sainte Geneviève de Paris, Paris 1986, S. 113–182.

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  4. Ch. Kohler, Etudes critiques sur le texte de la vie latine de sainte-Geneviève de Paris, Paris 1881, S. LIIff.

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  5. Die wichtigsten Beiträge gegen Kruschs Ansichten waren L. Duchesne, La Vie de sainte Geneviève, in: BEC 54, 1893, S. 209–224;

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  6. G. Kurth, Etude critique sur la Vie de sainte Geneviève, in: Ders., Etudes franques, II, Paris, Brüssel 1919, S. 1–96. Zu dieser Debatte, Heinzelmann, Genovefaforschung, S. 532ff.; ders., Vita sanctae Genovefae, S. 3–9;

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  7. sowie die kommentierte Bibliographie von J.-C. Poulin, Annexe I: Les Bella Genovefensia: fin XIXe-début XXe siècle, in: Heinzelmann / Poulin, Les vies anciennes, S. 183–185.

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  8. M. Heinzelmann / J.-C. Poulin, Les Vies anciennes de sainte Geneviève de Paris. Etudes critiques, Paris 1986; Zusammenfassung der Ergebnisse bei Heinzelmann, Genovefaforschung. Zu der 1893–1916 geführten Diskussion, die sich auf einzelne Indizien beschränkte und dabei vor allem nach dem „historischen Kern“ der Vita fragte, Heinzelmann, Vita sanctae Genovefae, S. 8f;

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  9. zu den Problemen, die es aufwirft, die „historische Faktentreue“ als Anhaltspunkt für die Datierung hagiographischer Texte zu verwenden, I. N. Wood, Forgery in Merovingian Hagiography, in: Fälschungen im Mittelalter, V, S. 369–384, bes. S. 375–379, 383f.

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  10. Libri historiarum decern, II, 43; IV, 1, ed. B. Krusch / W. Levison, SS rer Mer I, 1, 1937–1957, S. 93; 135 (im folgenden nach dieser Ausgabe zitiert als HFr).

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  11. Der Titel nach Genovefa für diese Kirche taucht erst ab dem 9. Jahrhundert auf; bis ins 12. Jahrhundert besteht daneben noch die ausführliche Benennung mit dem Doppelnamen, K. H. Krüger, Königsgrabkirchen der Franken, Angelsachsen und Langobarden bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts. Ein historischer Katalog, München 1971, S. 51.

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  12. Der Ort, an dem diese Kirche errichtet wurde, wird in der V. Gen. A nicht ausdrücklich bezeichnet. Sie dürfte aber anstelle des in V. Gen. A, c. 55, S. 237, erwähnten hölzernen Oratoriums über Genovefas Grab errichtet worden sein, da sich dieses Grab nach Gregor von Tours, HFr, VI, 1, S. 135, in der Kirche befand, in der Liturgie aber keine Spuren einer Translation feststellbar sind; Heinzelmann, Vita sanctae Genovefae, S. 105. Erst die nach Poulin, Les cinq premières vitae, S. 162, um 750 entstandene V. Genovefae C, c. 42, ed. K. Künstle, Vita sanctae Genovefae virginis Parisiorum patronae, Leipzig 1910, S. 20, stellt diesen Zusammenhang ausdrücklich her.

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  13. Die Kirche wurde auf einem Hügel erbaut, der im 5. Jh. als Friedhof genutzt wurde, M. Vieillard-Troiekouroff, Les monuments religieux de la Gaule d’après les œuvres de Grégoire de Tours, Lille 1974, S. 207; ders., Les anciennes églises suburbaines de Paris, 14–17: Sainte Geneviève et ses dépendances, in: Paris et Ile-de-France, Mémoires publiés par la fédération des Sociétés historiques et archéologiques de Paris et de l’Ile-de-France 11, 1960, S. 165–188, hier S. 166f.

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  14. Dadurch werden die die in V. Gen. A, c. 2–11, berichteten Ereignisse, die sich nach Heinzelmann, Vita sanctae Genovefae, S. 73, zwischen 429 und 444/447 zutrugen, auf den Zeitraum zwischen 429 und 435/437 oder spätestens 442 beschränkt, Wood, Forgery in Merovingian Hagiography, S. 376f. Zur Datierung der 2. Britannienreise des Germanus von Auxerre vgl. auch R. Scharf, Germanus von Auxerre — Chronologie seiner Vita, in: Francia 18/1, 1991, S. 1–19, hier S. 11f., der sowohl 440/41 als auch 445/46 für mögliche Termine hält.

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  15. In diesem Sinn wird devotio in der Liturgie der Jungfrauenweihe verwendet, vgl. die Belege aus römischen liturgischen Texten des 6. und 7. Jahrhunderts bei A. Daniels, Devotio, Jahrbuch für Liturgiewissenschaft 1, 1921, S. 40–60, hier S. 53, 56, 58; ein Beleg aus der gallikanischen Liturgie bei Duchesne, Origines du culte chrétien, S. 447.

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  16. Den Unterschied zwischen diesem Gespräch und einem feierlichen Gelöbnis, wie es in späterer Zeit beim Klostereintritt üblich wurde, betont H. N. Waldron, Expressions of Religious Conversion among Laymen remaining within Secular Society in Gaul, 400–800 A.D., Phil. Diss. Ohio State University 1976, S. 200. Waldron vertritt die These, die Laien, die sich im 5.–8. Jh. für ein asketisches Leben entschieden, ohne in ein Kloster einzutreten, hätten kein solches Gelöbnis abgelegt, ebd. S. 199–207. Seine Deutung des Gespräches zwischen dem Kind Genovefa und dem Bischof als „personal exchange“ ist jedoch nicht überzeugend, da sie dem für Genovefa verpflichtenden Charakter dieses Gespräches, der in der Vita deutlich herausgearbeitet wird, nicht gerecht wird.

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  17. Zu diesem Brauch und den Quellen, die seine kirchenrechtliche Bedeutung bezeugen, R. Metz, La consecration des vierges en Gaule des origines à l’apparition des livres liturgiques, in: Revue de droit canonique 6, 1956, S. 336ff.; vgl. auch Waldron, Lay conversion, S. 199.

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  18. Die Kirchenväter Lactantius, Ambrosius und Augustinus meinten mit devotio die innere Haltung derjenigen, die sich ganz und gar in den Dienst Gottes stellen, J. Chatillon, Art. Devotio, in: DS III, 1957, Sp. 702–716, hier Sp. 708–710.

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  19. A. Angenendt, Theologie und Liturgie der mittelalterlichen Toten-Memoria, in: Memoria. Der geschichtliche Zeugniswert des liturgischen Gedenkens im Mittelalter, hg. v. K. Schmid und J. Wollasch, München 1984, S. 91. Während Augustinus diese Vorstellungen ablehnte, rechtfertigte sie Gregor der Große in seinen Dialogen, ebd., S. 86–96.

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  20. Beispiele bei Angenendt, Theologie und Liturgie, S. 91–98; vgl. auch P. Dinzelbacher, Vision und Visionsliteratur im Mittelalter, Stuttgart 1981, S. 13ff. Auch dies spricht für die Frühdatierung dieser Vita ins 6. Jahrhundert.

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  21. V Gen. A, c. 28, S. 227. Der sozialgeschichtliche Kontext dieser Bekehrung bleibt im Dunkeln. Wie Caelinias Familie reagierte, wird nicht berichtet. Über die Flucht eines jungen Mädchens, das nicht heiraten, sondern sich Gott weihen wollte, in eine Kirche berichtet auch Gregor der Große, Dialogi, III, 14, 1, ed. A. de Vogüé, Grégoire le Grand, Dialoges, II, Paris 1979, (= SC 260), S. 302;

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  22. auf die Tatsache, daß Frauen einer nicht standesgemäßen Heirat oder einer Raubehe durch die Flucht in eine Kirche entgehen können, wird auch in den Beschlüssen des Konzils von Tours im Jahre 567 hingewiesen, Concilium Turonense A. 567, c. 21, ed. C. de Clercq, Concilia Galliae, A. 511–A. 695, CChrSL l48a, Turnhout 1963, S. 187, Z. 337.

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  23. Von ihrem scheinbaren Sterben und ihrer Rückkehr zum Leben läßt sich eine Brücke schlagen zu den Vorstellungen von Tod und Wiedergeburt, die die Riten zu Beginn und Ende von Initiationen in archaischen Religionen ausdrücken. So, wie in der zwischen diesen Riten liegenden Phase den Initianden mythisches und rituelles Geheimwissen mitgeteilt wird, werden Genovefa die Geheimnisse der jenseitigen Welt enthüllt; vgl. zu diesen Initiationsriten M. Eliade, Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen, ND Frankfurt/M 1984, S. 160–165;

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  24. G. Widengren, Religionsphänomenologie, Berlin 1969, S. 219–222.

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  25. Zu diesem Streit um die augustinische Gnadenlehre in Südgallien, R. Seeberg, Lehrbuch der Dogmengeschichte, II, ND Darmstadt 61965, S. 567–591;

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  26. J. Tixeront, Histoire des Dogmes dans l’antiquité chrétienne, III, Paris 61922, S. 274–312;

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  27. O. Knoch / A. Schindler, Art. Gnade, B: Christlich, in: RAC XI, 1981, Sp. 351–441, hier 430–440;

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  28. E. Griffe, La Gaule chrétienne à l’époque romaine, III: La cité chrétienne, Paris 1965, S. 539–373.

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  29. Der Begriff der Verdinglichung wird in der Mediävistik für Entwicklungen im Lehnswesen verwendet, in deren Verlauf das dingliche Element innerhalb der Lehnsbeziehungen entscheidend wurde, vgl. dazu H. Mitteis, Lehnrecht und Staatsgewalt, Darmstadt 1958, S. 522ff. Er wird hier auf einen in gewisser Hinsicht ähnlichen Vorgang im Bereich der Heiligkeitsideale übertragen.

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  30. Vita sanctae Genovefae, S. 44, 95f., 98; vgl. auch J. Durliat, Les finances publiques de Diocletien aux Carolingiens (284–889), Sigmaringen 1990 (= Beihefte der Francia 21), S. 161.

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  31. V. Aniani, c. 7–10, ed. B. Krusch, SS rer Mer III, 1910, S. 112–117;

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  32. vgl. auch Sidonius Apollinaris, ep. 7, c. 15, ed. C. Luetjohann, AA AA VII, 1887, S. 147.

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  33. Zur Datierung dieser Vita ins 6. Jahrhundert, A. Loyen, Le rôle de saint Aignan dans la défense d’Orléans, in: Académie des Inscriptions et Belles-lettres. Comptes rendues, 1969, S. 70.

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  34. E. Griffe, La Gaule chrétienne à l’époque romaine, II: L’église des Gaule au Ve siècle, Paris 21966f, S. 55; vgl. auch Poulin, Les cinq premières vies, S. 142.

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  35. Zur Wirkungsgeschichte des Hirten in der alten Kirche, B. Altaner / A. Stuiber, Patrologie, Freiburg — Basel — Wien 81978, S. 55ff.;

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  36. A. Hilhorst, Art. Hermas, in: RAC XIV, 1988, Sp. 682–701, hier Sp. 697;

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  37. R. Staats, Art. Hermas, in: TRE XIII, 1986, S. 100–108, hier S. 106f.

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  38. Der Autor der V. Gen. A bezieht sich wohl auf einen Abschnitt der sogenannten palatinischen Übersetzung des Hirten, vgl. Hermae Pastor graecae addita versione latina recentiore e codice palatino, ed. O. v. Gebhardt / A. Harnack, Leipzig 1877, S. 228f., und wandelte dieses Vorbild jedoch geringfügig ab, indem er die dort an 10. Stelle genannte hilaritas wegließ und dafür an 9. Stelle disciplina hinzufügte. Diese Veränderungen lassen keine Beziehung zu Genovefa erkennen.

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  39. Magnanimitas war ein wichtiger Begriff in der älteren lateinischen Bibelübersetzung und in der palatinischen Version des Hirten, R.-A. Gauthier, Magnanimité. L’idéal de la grandeur dans la philosophie païenne et dans la théologie chrétienne, Paris 1951, S. 214–216.

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  40. […] occurrit ei de basilica sancti Martyni inerguminorum multitudo, clamantes nequissimi spiritus, se inter sancto Martino et Genuvefa flammas exuri, quin et pericula, que in Ligere Genuvefa habuerat, ob aemulationem sui se profìtebantur perpetrasse, ebd., c. 45, S. 234; zur hier angesprochenen Rolle von Besessenen im Heiligenkult, P. Brown, Relics and Social Status in the Age of Gregory of Tours, Reading 1977, S. 13f., 20f.

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  41. Krusch, Die neueste Wendung im Genovefa-Streit, S. 156; zum Dativus comparationis, Leumann / Hofmann / Szantyr, Lateinische Grammatik, II: J. B. Hofmann, Lateinische Syntax und Stilistik, neubearb. von A. Szantyr, München 1965, S. 113f.

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  42. Die Verwendung des reflexiven anstatt des nichtreflexiven Personalpronomens ist auch an anderer Stelle feststellbar, vgl. z. B. V. Gen. A, c. 45, S. 234, Z. 7, zit. oben, Anm. 179 zu diesem Kapitel. Zum Schwinden der Unterscheidung zwischen reflexivem und nichtreflexivem Personalpronomen im merowingischen Latein im 6. Jahrhundert, M. Bonnet, Le Latin de Grégoire de Tours, Paris 1890, S. 694–696; Collins, Beobachtungen zu Form, Sprache und Publikum, S. 24.

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  43. Belege für diese Verwendung von convertere, conversi, conversio und religiosi in Gallien im 4. und 5. Jahrhundert bei P. Galtier, Art. Conversi, in: DS II, 1953, Sp. 2218–2224, hier Sp. 2218–2220;

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  44. Waldron, Religious Conversion, S. 11–16; zur Bedeutung von religio und conversi vgl. auch P. Galtier, Pénitents et ‚convertis‘, de la pénitence latine à la pénitence celtique, in: RHE 37, 1937, S. 5–26, 277–305, hier S. 10–15, 19–26. Zu Lebensformen solcher conversi, Griffe, Gaule chrétienne, III, S. 128–151; Galtier, Art. Conversi, Sp. 2221–2224; Waldron, ebd., passim. In diesen Kontext könnte auch die relegiosa (sic)femina einzuordnen sein in V. Gen. A, c. 34, S. 229.

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  45. […] a die dominico in quinta feria et a quinta idem die dominico ieiunium desolvit, V. Gen. A, c. 15, S. 220f. Um dieser Stelle Sinn zu geben, schlug Krusch die Emendation dissolvit vor, Fälschung, S. 34. Ein solches Fasten am Sonntag und Donnerstag entspräche auch dem in der alten Kirche ausgebildeten Brauch zweier wöchtlicher Fasttage, R. Arbesmann, Art. Fasttage, in: RAC VII, 1969, Sp. 500–524, hier Sp. 509–511.

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  46. V. Gen. A, c. 15, S. 221. Zur Wein- und Fleischabstinenz engagierter Christen seit dem 2.–3. Jahrhundert, R. Arbesman, Art. Fasten, in: RAC VII, 1969, Sp. 447–493, hier Sp. 474f.

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  47. Ebd., c. 30, S. 227, Z. 12; c. 39, S. 231, Z. 13; zu diesen Stellen, Heinzelmann, Vita sanctae Genovefae, S. 69. Zur bischöflichen Stadtherrschaft vgl. jetzt M. Heinzelmann, Bischof und Herrschaft vom spätantiken Gallien bis zu den karolingischen Hausmeiern. Die institutionellen Grundlagen, in: Herrschaft und Kirche, Beiträge zur Entstehung und Wirkungsweise episkopaler und monastischer Organisationsformen, hg. v. F. Prinz, Stuttgart 1988, S. 23–82, hier S. 37–54;

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  48. W Gessel, Die spätantike Stadt und ihr Bischof, in: Stadt und Bischof, hg. v. B. Kirchgässer / W Baer, Sigmaringen 1988 (= Stadt in der Geschichte, 14), S. 9–28;

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  49. zu ihrer Würdigung im Heiligenideal, A. M. Orselli, Il santo patrono cittadino: genesi e sviluppo del patrocino del vesovo nei secoli VI e VII, in: Agiografìa altomedioevale, hg. v. S. Boesch Gajano, Bologna 1976, S. 85–104.

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  50. Nicht sehr überzeugend ist die Interpretation der Rolle des Priesters Bessus als Hinweis auf Genovefas Führungsrolle gegenüber dem Klerus bei Heinzelmann, Vita sanctae Genovefae, S. 69. In V. Gen. A, c. 39, S. 231, wird nur berichtet, daß dieser Priester Gott als Urheber eines Wunders ansah und mit den Umstehenden Lobgesänge anstimmte. Im Sinne einer Führungsrolle gegenüber dem Pariser Klerus deutete Heinzelmann, ebd., S. 95, auch die regelmäßigen Höflichkeitsbesuche von Priestern bei Genovefa, die aus der Formulierung cui [sc. Genovefae, S. W.] cum solito presbiteri occurrissent, V. Gen. A, e. 18, S. 222, zu erschließen sind. Unklar bleibt, wieviele Kleriker an dem hier angesprochenen Besuch teilnahmen und ob beispielweise der sicher nicht unbedeutende Priester Genesius, dem Genoevfa später die Leitung des Baus der Dionysiusbasilika anvertraute, unter ihnen war. Es fragt sich, ob in solchen Besuchen mehr als eine höfliche Geste gegenüber wichtigen Gemeindemitgliedern zu sehen ist. Die Wendung ad occursum venire bezeichnet jedenfalls auch in einer weiteren Vita des 6. Jahrhunderts den Höflichkeitsbesuch eines Klerikers bei einer vornehmen Frau, V. Caesarii II, c. 13, ed. B. Krusch, SS rer Mer III, 1896, S. 488.

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  51. Die Kultentwicklung des Bischofs Germanus von Auxerre ist deshalb schwer nachzuzeichnen, weil die Germanus-Patrozinien den verschiedenen Heiligen dieses Namens oft nicht eindeutig zuzuordnen sind. Daß sie zum größten Teil auf Germanus von Auxerre zurückgehen, vermutet J. Dubois, Art. Germain (saint), évêque d’Auxerre (418–448) in: DGHE XX, 1984, Sp. 901–904, hier Sp. 904; zur Förderung seines Kultes durch Königin Chrodechilde ebd. Sp. 903f;

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  52. vgl. auch M. Heinzelmann, Art. Germanus I, in: LMA IV, 1989, Sp. 1345f.

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Wittern, S. (1994). Die Älteste Vita Genovefae. In: Frauen, Heiligkeit und Macht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03500-4_4

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