Zusammenfassung
Die relative Geschlossenheit des pikaresken Universums läßt sich über die bereits dargestellten Bezugspunkte und Verbindungslinien hinaus anhand einer Reihe von Indizien belegen. Sowohl die Ähnlichkeit der Titel und Untertitel als auch die Häufigkeit bestimmter, immer wiederkehrender Motive zeigen, daß die Verfasser der einzelnen Romane bewußt an eine Tradition anknüpften, die zwar noch keinen bestimmten Namen, aber doch immerhin ein fest umrissenes Erscheinungsbild aufwies. Howard Mancing hat in diesem Zusammenhang sogar von einer „self-awareness of the picaresque novel” [1] gesprochen, und die Häufigkeit, mit der Schelmenromane von anderen als den ursprünglichen Verfassern fortgesetzt oder umgeschrieben worden sind, als Argument für dieses Selbst-Bewußtsein des Genres angeführt.[2]
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Vgl. Gaede, Friedrich: Renaissance und Reformation. In: Bahr, Ehrhard (Hrsg.): Geschichte der Deutschen Literatur. Kontinuität und Veränderung. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Bd.I: Vom Mittelalter bis zum Barock. Tübingen (1987), S.288f; Lazarowicz, Klaus: Verkehrte Welt. Vorstudien zu einer Geschichte der deutschen Satire. Tübingen 1963, S.272f
Vgl. Machiavelli, Niccolò: Il Princpe / Der Fürst. Stuttgart (1988), S.135
Petrarca, Francesco: Heilmittel gegen Glück und Unglück. / De remediis utriusque fortunae. Lateinisch-deutsche Ausgabe in Auswahl übersetzt und kommentiert von Rudolf Schottlaender. Hrsg. v. Eckhard KeBler. (München 1988), S.175
Friedrich, Hugo: Zum Verständnis des Werkes. (Nachwort zur deutschen Übersetzung des „Criticón” von Balthasar Gracián) (Reinbek bei Hamburg 1957), S.218
Hobbes, Thomas: Leviathan. Erster und zweiter Teil. Stuttgart (1980), S.6f
Arendt, Dieter: Die pikarischen Helden des Notstands oder „Eigentum ist Diebstahl”. In: Kürbiskern (1982), Heft 1, S.62
Vgl. Dürrenmatt, Friedrich: Monstervortrag über Gerechtigkeit und Recht. In: Derselbe: Philosophie und Naturwissenschaft. Essays, Gedichte und Reden. (Zürich 1986), S.48
Harris, Thomas A.: Ich bin o.k. Du bist o.k. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse. (Reinbek bei Hamburg 1989), S.48
DDefoe, Daniel: The History And Remarkable Life Of The Truly Honourable Col. Jacques Commonly Call’d Col. Jack. London New York Toronto 1965, S.7
Rights and permissions
Copyright information
© 1993 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Bauer, M. (1993). Das Grosse Wolfsspiel. In: Im Fuchsbau der Geschichten. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03492-2_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03492-2_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00942-5
Online ISBN: 978-3-476-03492-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)