Zusammenfassung
Über wenige Musiker sind in den letzten Jahrzehnten so viele kluge Äußerungen getan worden wie über Mahler. Die Musikwissenschaft hat alles daran gesetzt, das »Prinzip Mahler«, wie Hans Heinrich Eggebrecht es bezeichnenderweise nennt,1 auf den Begriff zu bringen: Auf der einen Seite möchte sie Mahler als einen Komponisten vorstellen, der — um mit Theodor W. Adorno zu sprechen — den »Protest des mündig gewordnen Subjekts gegen jeden diesem heteronom vorgeordneten Sinn« in letztmöglicher Konsequenz artikuliert.2 Auf der anderen Seite will sie diese alles Konventionelle hinter sich lassende, singuläre Verhaltensweise zum ›Stil‹ erheben und mit dem Rüstzeug traditioneller Analyseverfahren erklären, die sich doch bisher eher beim Nachweis des »Tautologischen« und »Stimmigen« bewährt haben.3
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Anmerkungen
Hans Heinrich Eggebrecht, Die Musik Gustav Mahlers, 2. Aufl., München und Zürich 1986, S. 283.
Theodor W. Adorno, Einleitung in die Musiksoziologie. Zwölf theoretische Vorlesungen, Reinbek 1968, S. 222.
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Friedhelm Krummacher, Gustav Mahlers III. Symphonie. Welt im Widerbild, Kassel usw. 1991, S. 92.
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Nicolai Hartmann, Ästhetik, Berlin 1953, S. 23.
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Friedrich Schlegel, Kritische Ausgabe seiner Werke, hrsg. v. Ernst Behler und anderen, München, Paderborn, Wien 1958 ff., Bd. 18, S. 24.
Manfred Frank, Allegorie, Witz, Fragment, Ironie. Friedrich Schlegel und die Idee des zerissenen Selbst, in: Willem van Reijen (Hrsg.), Allegorie und Melancholie, Frankfurt a. M. 1992, S. 126.
Peter Bürger, Zur Kritik der idealistischen Ästhetik, Frankfurt a. M. 1983, z. B. S. 10.
Karl Heinz Bohrer, Die Kritik der Romantik. Der Verdacht der Philosophie gegen die literarische Moderne, Frankfurt a. M., 1989.
Julian Schmidt, Geschichte der Deutschen Literatur im 19. Jahrhundert, Bd. 3, 2. Auflage Leipzig 1855, S. 378 ff.
Franz Brendel, Die bisherige Sonderkunst und das Kunstwerk der Zukunft, in: Neue Zeitschrift für Musik, Bd. 38, 1853, S. 134.
Joachim Raff, Die Wagnerfrage. Kritisch beleuchtet. Erster Theil, Braunschweig 1854, S. 272 f. u. S. 258.
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Kreisleriana Nr. 4, Poetische Werke, Bd. 1, Berlin 1957, S. 45 f.
Cosima Wagner, Die Tagebücher, ediert und kommentiert v. Martin Gregor-Dellin und Dietrich Mack, Bd. 2, München und Zürich 1977, S. 255.
Stefan Kunze, Der Kunstbegriff Richard Wagners. Voraussetzungen und Folgerungen, Regensburg 1983.
Vgl. Dieter Borchmeyer (Hrsg.), Wege des Mythos in die Moderne. Richard Wagner. ›Der Ring des Nibelungen‹. Eine Münchner Ringvorlesung, München 1987.
Eduard Krüger, System der Tonkunst, Leipzig 1866, S. 236.
Willi Reich, Arnold Schönberg oder Der konservative Revolutionär, München 1970, S. 53.
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Geck, M. (1993). Epilog: Die Musik des 19. Jahrhunderts in der Spannung zwischen Idealismus und Romantik. In: Von Beethoven bis Mahler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03482-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03482-3_6
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