Zusammenfassung
Als Ludwig van Beethoven am 29. März 1827 zu Grabe getragen wird, geht Franz Schubert als Fackelträger neben dem Sarg. Obwohl jahrzehntelang Bürger derselben Stadt, sind sich beide augenscheinlich kaum begegnet. Historisch gesichert ist allein ein Besuch Schuberts bei Beethoven wenige Tage vor dessen Tod. Zu diesem Zeitpunkt liegt die möglicherweise erste intensive Beschäftigung Beethovens mit Schuberts Musik erst einige Wochen zurück: Eine Sammlung von etwa sechzig Liedern, mit der Anton Schindler im Februar 1827 am Krankenlager Beethovens erscheint, kommentiert dieser mit den Worten: »Wahrlich, in dem Schubert wohnt der göttliche Funke.«1
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Anmerkungen
Anton Schindler, Ludwig van Beethoven, 5. Auflage, Teil 2, Münster 1927, S. 136.
Otto Erich Deutsch, Schubert. Die Erinnerungen seiner Freunde, Leipzig, 1957, S. 109.
Robert Schumann, Gesammelte Schriften über Musik und Musiker, Bd. 2, 2. Aufl. Leipzig 1871, S. 182.
Ludwig Finscher, Zwischen absoluter und Programmusik, in: Christoph Heinrich Mahling (Hrsg.), Über Symphonien, Tutzing 1979, S. 112.
Josef Bohuslav Foerster, Der Pilger. Erinnerungen eines Musikers, Prag 1955, S. 408.
Friedhelm Krummacher, Schwierigkeiten des ästhetischen Urteils über historische Musik, in: Festschrift für Ernst Pepping, Berlin 1971, S. 257.
Eine Glückliche. Hedwig von Holstein in ihren Briefen und Tagebüchern, Leipzig 1901, S. 112 f.
Max Kalbeck, Johannes Brahms, Bd. 2,1, 2. Aufl. Berlin 1908, S. 18.
Kalbeck, Brahms, Bd. 3,1, 2. Aufl. Berlin 1912, S. 231.
Hugo Wolf, Musikalische Kritiken, Leipzig 1911, S. 109. — Richard Wagner, Gesammelte Schriften, Bd. 7, 5. Aufl. Leipzig o. J., S. 213 f.
Alexander von Zemlinsky, Brahms und die neuere Generation. Persönliche Erinnerungen, in: Musikblätter des Anbruch, 1922, S. 69 f.
Zitiert nach Peter Gülke, Brahms — Bruckner. Zwei Studien, Kassel und Basel 1989, S. 51 f. Den Originalbeleg kann ich nicht nachweisen.
Carl Krebs (Hrsg.), Des jungen Kreislers Schatzkästlein. Aussprüche von Dichtern, Philosophen und Künstlern zusammengetragen durch Johannes Brahms, Berlin 1909, S. 143.
Kalbeck, Brahms, Bd. 2,1, 3. Aufl. Berlin 1921, S. 181 f.
Gustav Jenner, J. Brahms als Mensch, Lehrer und Künstler, Marburg 1905, S. 74.
Vgl. vor allem die Beiträge von Walther Dürr und Peter Gülke in: Franz Schubert. Jahre der Krise 1818–1823, Kassel 1985.
Harry Goldschmidt, Franz Schubert — Der erste Satz der großen C-Dur-Sinfonie, Beiträge zur Musikwissenschaft Jg. 21, 1979, S. 235 ff.
Martin Schoppe, Schumann im Spiegel der Tagesliteratur, Phil. Diss. Halle 1968, S. 70.
Zitiert nach Arnim Gebhardt, Robert Schumann als Symphoniker, Regensburg 1968, S. 13.
Kalbeck, Brahms, Bd. 1,1, 2. Aufl. Berlin 1908, S. 165.
Alfred von Ehrmann, Brahms — Weg, Werk und Welt, Leipzig 1933, S. 94.
W. A. Thomas San-Galli, Johannes Brahms, 5. Aufl. München 1922, S. 184.
Werner Korte, Bruckner und Brahms. Die spätromantische Lösung der autonomen Konzeption, Tutzing 1963, S. 115.
Gerd Rienäcker, Nachdenken über Brahms’ Sinfonien, in: Musik und Gesellschaft, Jg. 33, 1983, S. 268.
Kalbeck, Brahms, Bd. 3,1, 2. Aufl. 1912, S. 252.
Cosima Wagner, Die Tagebücher, Bd. 2, München 1977. Eintragungen vom 10. September 1879, 27. Juni 1881, 22. Februar 1882, S. 407, 753 und 895.
August Halm, Beethoven, Berlin 1927, S. 55.
Kalbeck, Brahms, Bd. 3,2, Berlin l912; S. 449 f.
J. Brahms, Sinfonie Nr. 4, Einfuhrung und Analyse von Christian Martin Schmidt, Mainz 1980, S. 237.
Zur weiteren Annäherung an die Thematik sei auf drei jeweils charakteristische Positionen beziehende Schriften verwiesen: Carl Dahihaus, Die Idee der absoluten Musik, Kassel und München 1978, versteht sich als deren Verfechter. Jost Hermand, Konkretes Hören. Zum Inhalt der Instrumentalmusik, Berlin 1981, untersucht den ideologischen Hintergrund der Vorstellung, man könne Musik ›absolut’ hören und stellt demgegenüber das Postulat eines »historisch-bewußten Hörens« auf. Constantin Floros, Musik als Botschaft, Wiesbaden 1989, betreibt — wie in vielen anderen seiner Schriften — konkrete Sujet-Forschung, sucht also nach Botschaften und Programmen vor allem in sinfonischen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts.
Berthold Litzmann, Clara Schumann, Bd. 2, Leipzig 1905, S. 281 u. 284.
Vgl. Kalbeck, Brahms, Bd. 1,1, 2. Aufl. 1908, S. 98 u. 129 f.
Kalbeck, Brahms Bd. 2,1, 2. Aufl. Berlin 1908, S. 154. Weitere Belege für musikalische Anagramme bei Klaus Stahmer, Musikalische Formung in soziologischem Bezug, dargestellt an der instrumentalen Kammermusik von Johannes Brahms, Phil. Diss. Kiel 1968.
Wilhelm Heinrich Wackenroder, Werke und Briefe, VIII. Töne, IX. Symphonien, Heidelberg, 1967, S. 245 u. 255.
Joseph Berglinger, in: W. H. Wackenroder, Phantasien über die Kunst, in: Ludwig Tieck (Hg.), Werke und Briefe, Heidelberg 1967, S. 204.
Hans J. Fröhlich, Schubert, Reinbek 1988, S. 122 ff.
Manfred Karullus, in: Neue Zeitschrift für Musik, Jg. 144/1983, Heft 12, S. 4 ff.
Roland Barthes, Was singt mir, der ich höre in meinem Körper das Lied, deutsch von Peter Geble, Berlin 1979, S. 71. — Nicht dieser, aber der Anm. 56 genannte Essay über die Kreisleriana ist in anderer Übersetzung auch zugänglich in: Der entgegenkommende und der stumpfe Sinn, Frankfurt a. M. 1990.
Arnold Schering, Franz Schuberts Symphonie in h-moll (»Unvollendete«) und ihr Geheimnis, Würzburg 1938, S. 27ff.
Mechtild Fuchs, ›So pocht das Schicksal an die Pforte‹. Untersuchungen und Vorschläge zur Rezeption sinfonischer Musik des 19. Jahrhunderts, München u. Salzburg 1986, S. 159f.
August Wilhelm und Friedrich Schlegel, Athenaeum, Bd. 1, Berlin 1798 (Nachdruck Dortmund 1989), S. 220 f.
Jean Paul, Vorschule der Ästhetik, hrsg. und kommentiert von Norbert Miller, 2. Aufl. München 1974, S. 30.
Robert Schumann, Gesammelte Schriften über Musik und Musiker, Bd. 1, 2. Aufl. Leipzig 1871, S. 83.
E. T. A. Hoffmann, ›Phantasiestücke in Callots Manier‹, Poetische Werke, Bd. 1, Berlin 1957, S. 42.
E. T. A. Hoffmann, ›Lebensansichten des Katers Murr‹, Poetische Werke, Bd. 9, Berlin 1960, S. 270 und 68 f.
Dieter Schnebel in: Robert Schumann I. Musikkonzepte, Sonderband, München 1981.
Friedrich Schlegel, Charakteristiken und Kritiken I (1796–1801), Gespräch über die Poesie, hrsg. v. Hans Eichner, Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe, hrsg. v. Ernst Behler, Bd. 2, München, Paderborn, Wien 1967, S. 337.
Hans-Klaus Jungheinrich (Hrsg.), Was ist musikalische Bildung, Kassel u. a. 1984, S.24.
Carl Kossmaly, Ueber Robert Schumanns’ Claviercompositionen, Allgemeine Musikalische Zeitung, Leipzig 1844, Sp. 20.
Julius Schäffer, Romantik in der Musik, Neue Zeitschrift für Musik, Bd. 32, 7. Mai 1850, S. 191.
Constantin Floros, Studien zu Brahms’ Klaviermusik, in: Brahms-Studien, Bd. 5, Hamburg 1983, S. 25 ff.
Vgl. Arnold Schönberg, Fundamentals of musical Composition, hrsg. v. Gerald Strang und Leonard Stein, London 1967, passim.
Vgl. Klaus K. Hübler, Die Kunst, ohne Einfälle zu komponieren. Dargestellt an Brahms‹ späten ›Intermezzi‹, in: Musik-Konzepte Bd. 65, München 1989, S. 24 ff.
Zitiert nach Georg Kinsky und Hans Halm, Das Werk Beethovens. Thematischbibliographisches Verzeichnis seiner sämtlichen vollendeten Kompositionen, München und Duisburg 1955, S. 294.
Arno Mitschka, Der Sonatensatz in den Werken von Johannes Brahms, Gütersloh 1961, S. 9 ff
Walter Wiora, Die rheinisch-bergischen Melodien bei Zuccalmaglio und Brahms. Alte Liedweisen in romantischer Färbung, Bad Godesberg 1953, S. 38 f.
Roland Barthes, Über mich selbst, (deutsch) München 1978, S. 103.
Kalbeck, Brahms, Bd. 1,1, 2. Aufl. Berlin 1908, S. 166.
Albert Dietrich, Erinnerungen an Johannes Brahms, Leipzig 1898.
Zit. n. Berthold Litzmann, Clara Schumann, Bd. 3, Leipzig 1908, S. 17.
Constantin Floros, Brahms und Bruckner, Studien zur musikalischen Exegetik, Wiesbaden 1980, S. 146.
Zitiert nach Kalbeck, Brahms, Bd. 3,1, 2. Aufl. Berlin 1912, S. 12.
Rudolf von der Leyen, Johannes Brahms als Mensch und Freund, Düsseldorf und Leipzig 1905, S. 82.
Kalbeck, Brahms, Bd. 4,2, Berlin 1914, S. 441.
Briefe von und an Joseph Joachim, hrsg. v. Johannes Joachim u. Andreas Moser, Berlin 1911, S. 218.
Marie-Louise von Franz, Der ewige Jüngling, München 1987, S. 240 f.
Theodor W. Adorno, Gesammelte Schriften Bd. 7, Frankfurt a. M. 1970, S. 411.
Carl Dahinaus, Zwischen Romantik und Moderne. Vier Studien zur Musikgeschichte des späteren 19. Jahrhunderts, München 1974, S. 57 f.
Kalbeck, Brahms, Bd. 1, 1, 2. Aufl. Berlin 1908; S. 153 f.
Walter Frisch, Brahms and the Principle of Developing Variation, Berkeley u. a. 1984, S. 56 ff.
Ellwood Derr, Brahms op. 38: Ein Beitrag zur Kunst der Komposition mit entlehnten Stoffen, in: Brahms-Kongress Wien 1983, Tutzing 1988, S. 95 ff. Der Verfasser fuhrt — nur in der Tendenz überzeugend — eine Fülle von Werken auf, die Brahms als unmittelbare »Quelle« für sein »Pasticcio« oder »Quodlibet« verwendet habe. — Gülke, wie Anm. 13, S. 44.
Ernst Bloch, Geist der Utopie, Bearbeitete Neuauflage der 2. Fassung von 1923, Frankfurt a. M. 1964, S. 82 und 83.
Theodor W. Adorno, Gesammelte Schriften Bd. 14, Frankfurt a. M. 1973, S. 246.
Kalbeck, Brahms, Bd. 1,1, 2. Aufl. Berlin 1908, S. 149.
Zit. n. Kalbeck, Brahms, Bd. 4,1, Berlin 1914, S. 204.
Ernst Herttrich, Johannes Brahms — Klaviertrio H-Dur Opus 8. Frühfassung und Spätfassung. Ein analytischer Vergleich, in: Musik. Edition. Interpretation. Gedenk-schrift Günter Henle, hrsg. v. Martin Bente, München 1980, S. 223.
Klaus Hinrich Stahmer, Der eigenwillige Traditionalist — Das kammermusikalische Spätwerk von Johannes Brahms, in: Johannes Brahms, Leben und Werk, hrsg. v. Christiane Jacobsen, Wiesbaden 1983, S. 185.
Christian Martin Schmidt, Verfahren der motivisch-thematischen Vermittlung in der Musik von Johannes Brahms, dargestellt an der Klarinettensonate f-moll, op. 120,1, München 1971, S. 179.
Arnold Schönberg, Gesammelte Schriften Bd. 1, Frankfurt a. M. 1976, S. 144 . — Vgl. Hanns-Werner Heister, Angst und »absolute Musik«. Schönberg, Brahms und andere, in: Albrecht Dümling (Hrsg.), Verteidigung des musikalischen Fortschritts. Brahms und Schönberg, Berlin 1990, S. 77 ff.
Heinz Steinert, Adorno in Wien, Wien 1989, S. 113.
Theodor W. Adorno, Gesammelte Schriften Bd. 17, Frankfurt a. M. 1982, S. 200.
Stefan Kunze, Artikel Schubert, in: Riemann Musiklexikon, Ergänzungsband, Mainz 1975, S. 607.
Vgl. Heinrich Besseler, Bach und das Mittelalter, in: Bericht über die wissenschaftliche Bachtagung Leipzig 1950, Leipzig 1951, S. 129.
Robert Schumann, Gesammelte Schriften über Musik und Musiker, 2. Aufl. Leipzig 1871, Bd. 1, S. 271 und Bd. 2, S. 322.
Brief an Clara vom 24.2.1840, zitiert nach Berthold Litzmann, Clara Schumann, Bd. 1, 3. Aufl. Leipzig 1906, S. 407.
Thomas Mann, Gesammelte Werke, Bd. 10, Berlin 1960, S. 922.
Reinhold Brinkmann, Lied als individuelle Struktur. Ausgewählte Kommentare zu Schumanns :Zwielicht9, in: Werner Breig u.a. (Hrsg.), Analysen, Festschrift fur H. H. Eggebrecht, Stuttgart 1984, S. 268. — Vgl. auch Dieter Schnebels Betrachtungen zu diesem Lied in: Denkbare Musik. Schriften 1952–1972, hrsg. v. Hans Rudolf Zeller, Köln 1972, S. 102 ff.
Ludwig Finscher, Lieder für eine Singstimme und Klavier, in: Christiane Jacobsen (Hrsg.), Johannes Brahms, Wiesbaden 1983, S. 143.
Hans Heinrich Eggebrecht, Musik im Abendland. Prozesse und Stationen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1991, S. 595.
Manfred Frank, Einführung in die frühromantische Ästhetik, Frankfurt a. M. 1989, S. 390ff.
Burnett James, Brahms. A critical Study, New York u. Washington 1972, S. 29 f.
Thomas Boyer, Brahms as Count Peter of Provence: A psycho-sexual Interpretation of the Magelone Poetry, in: The Musical Quarterly, Jg. 66, 1980, S. 262 ff.
Friedrich Schlegel, Dichtungen. Lucinde, hrsg. v. Hans Eichner, Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe, hrsg. v. Ernst Behler, München, Paderborn, Wien 1962, S. 82.
Kaibeck, Brahms, Bd. 1,2 , 2. Aufl. Berlin 1908, S. 433.
Rudolf Köpke, Ludwig Tieck. Erinnerungen aus dem Leben des Dichters, Bd. 2, Leipzig 1855, S. 238 f.
Harry Goldschmidt, Franz Schubert. Ein Lebensbild, Berlin 1960, S. 155.
Wilhelm Heinrich Riehl, Musikalische Charakterköpfe, Bd. 3, Stuttgart 1878, S. 98 u. S. 124 f.
Schubert, Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Lieder, Bd. 2, Teil a, hrsg. v. Walther Dürr, Kassel u. a. 1975, S. XV.
Ulrich Mahlert, Fortschritt und Kunstlied. Späte Lieder Robert Schumanns im Licht liedästhetischer Diskussion ab 1848, München und Salzburg 1983, S. 141.
Bernd Sponheuer, Zur ästhetischen Dichotomie als Denkform in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine historische Skizze am Beispiel Schumanns, Brendels und Hanslicks, Archiv fur Musikwissenschaft Jg. 37, 1980, S. 1 ff.
Bernhard Vogel, Johannes Brahms. Sein Lebensgang und eine Würdigung seiner Werke, Leipzig 1888, S. 18.
Theodor Billroth, Wer ist musikalisch? 2. Aufl. Berlin 1896, S. 177.
Friedrich Nietzsche, Der Fall Wagner, in: Werke, hrsg. v. Giorgio Colli u. Mazzino Montinari, Bd. VI, 3, Berlin 1969, S. 41.
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Geck, M. (1993). Im Zeichen deutscher Innerlichkeit: Schubert — Schumann — Brahms. In: Von Beethoven bis Mahler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03482-3_2
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