Zusammenfassung
Walter Jens’ Herr Meister (1963) nennt sich im Untertitel »Dialog über einen Roman«.[1] Es handelt sich dabei um den von Jens herausgegebenen, fiktiven Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller A. und dem Literaturhistoriker B., hinter denen, »allen Verschlüsselungen zum Trotz« (S. 6), leicht Walter Jens selbst und Wolfgang Hildesheimer zu erkennen sind.[2] Der Schriftsteller A. plant ein neues Romanprojekt, teilt dem Kritiker und Professor B. seine Ideen und Absichten mit, die dieser im Sinne konstruktiver Kritik kommentiert und auf ihre Tragfähigkeit überprüft. Im Verlauf der Korrespondenz zwischen beiden kristallisieren sich Thema und Konzept des Romans heraus, bis das ganze Projekt durch die wechselseitige Reflexion und im Widerspiel von Kritik und Zustimmung der beiden Partner immer neue Konturen gewinnt, um zuletzt aber doch verworfen zu werden. Am Ende steht das Scheitern, wenngleich es in höherem Sinne nicht vergeblich war.
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Notizen
Walter Jens: Herr Meister. Dialog über einen Roman. München: Piper 1963. Alle Zitate erfolgen nach der Ausgabe Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Ullstein 1974 (= Ullstein Buch 3028).
M. Lauffs: Walter Jens (1980), S. 67 sieht in beiden Figuren das alter ego von Jens, während neuere Forschung zeigt, daß der Schriftsteller des Romans deutlich Züge von Wolfgang Hildesheimer trägt. Beide Autoren waren befreundet und in einem regen Gedankenaustausch. Vgl. V. Jehle: Wolfgang Hildesheimer Werkgeschichte (1990), S. 590f.
K. Kraus: Warum die Fackel nicht erscheint (1934), S. 2. Den Hinweis entnehme ich P. Hanenberg: Geschichte im Werk Wolfgang Hildesheimers (1989), S. 93.
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Loquai, F. (1993). Hamlet und das Jahr 1933. Walter Jens: Herr Meister. In: Hamlet und Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03463-2_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03463-2_13
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00895-4
Online ISBN: 978-3-476-03463-2
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