Zusammenfassung
In Verdis erster Oper Oberto conte di San Bonifacio singt Riccardo eine Arie »Ciel pietoso, ciel clemente«, die zum erstenmal bei der Premiere des Werkes am 17. November 1839 an der Mailänder Scala erklang. Am 5. Februar 1887 wurde an gleicher Stelle Verdis vorletztes Werk, der Otello, uraufgeführt — unvorstellbare 48 Jahre liegen zwischen den beiden Werken, und noch einmal sechs Jahre vergehen bis zur Falstaff-Premiere, damit sind es dann 54 Jahre, die die Werke jenes Mannes umspannen, den nicht wenige Leute, durch Mozart und Wagner nicht wesentlich irritiert, für den größten Opernkomponisten der Musikgeschichte halten. Wenn dieser Exkurs sich mit der vokalen Signatur einer Rolle aus diesem gewaltigen Œuvre beschäftigt, und zwar mit der neben dem Tristan wohl anspruchsvollsten Rolle, die die Opernliteratur für einen Tenor vorsieht, anspruchsvoll nicht im Sinne der zeitlichen Ausdehnung oder der Anzahl der Spitzentöne (im letzten Falle dürfte der Arnold in Rossinis Guillaume Tell den Rekord halten), sondern anspruchsvoll, was die Anforderungen an den singenden Darsteller betrifft, die dann auch solche der vokalen Linie sind, dann soll dies stellvertretend stehen für den Verdi-Gesang insgesamt und für den italienischen Operngesang des 19. Jahrhunderts, wie er sich in der Realisation durch das 20. Jahrhundert darstellt.
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Intermezzo, E. (1993). Der Höhepunkt des italienischen dramatischen Gesangs: Otello, eine Rolle und ihre Sänger. In: Grosse Stimmen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03461-8_2
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03461-8
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